Emotioneller Abschied Arigonas von ihren Freundinnen

Von Von Gerhard Hüttner   16.Juli 2010

„Alle Freundinnen Arigonas von Frankenburg und der Schule sind gekommen“, erzählt Christian Limbeck-Lilienau den OÖNachrichten. „Es war sehr emotionell. Da muss man schon sehr hart sein, um das durchzustehen.“ Limbeck hatte der Familie zweieinhalb Jahre lang eine Wohnung im Schloss Frein zur Verfügung gestellt.

Wie gestern berichtet, hat Arigona (18) mit ihren minderjährigen Geschwistern Albona und Albin und ihrer Mutter Nurie via Salzburg und Wien Österreich in Richtung Pristina verlassen. Dafür hatten sie am Mittwoch in der Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck provisorische Passierscheine erhalten. Kurios: Auf diesen Reisedokumenten ist als Adresse im Heimatland nicht der Kosovo, sondern Frein 1, 4873 Frankenburg, angegeben.

Die freiwillige Ausreise der Zogajs bedeutet nicht, dass es für Arigona und ihre Familie ein Abschied auf immer ist. Bei gutem Willen der Behörden wäre es möglich, dass die Familie bereits im Herbst wieder vereint in Österreich ist.

Dass mit der Ausreise der Zogajs Frankenburg zur Ruhe kommen werde, wie viele im Ort hoffen, glaubt Limbeck übrigens nicht. Das beweise nicht zuletzt die geplante Anti-Arigona-Demonstration der rechtsradikalen Nationalen Volkspartei (NVP). Frankenburg sei mit seiner Vergangenheit über Jahrzehnte hinweg nicht sauber umgegangen, spielt Limbeck auf Versäumnisse der Nachkriegszeit an. Da wundere es nicht, dass die Rechtsradikalen „frech und forsch“ aufmarschieren wollen, um „Arigona, go home!“ zu skandieren.

Mittlerweile hat die Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck die für Sonntag geplante Demonstration nicht genehmigt. Der Bescheid ist bereits ausgestellt, die genauen Gründe für die Untersagung wurden jedoch nicht bekannt gegeben.