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Eine Frohnatur im Medaillenregen

Von Klara Pichler   03.September 2015

Dass im Leben vieles möglich sein kann, auch wenn einem dabei Hürden im Weg stehen, weiß Renata Hönisch genau. Die schwer sehbeeinträchtigte Behindertensportlerin ist gerade von den „World Transplant Games“ aus Argentinien zurückgekehrt – und das mit vier Medaillen im Gepäck. Ein Siegertyp war Hönisch schon vorher.

„Die Menschen, die bei den Transplant Games antreten, haben den wichtigsten Kampf in ihrem Leben bereits gewonnen“, sagt Hubert Kehrer, ein wichtiger Wegbegleiter von Hönisch. So war es auch bei der Traunerin: Im Jahr 2002 wurde bei ihr akute Leukämie diagnostiziert, Bruder Thomas rettete ihr mit einer erfolgreichen Knochenmarkspende das Leben. Hönisch: „Die Ärzte haben mir im Nachhinein gesagt, wie kritisch mein Zustand war.“ Eindrucksvoll hat sich die schon zuvor erfolgreiche Behindertensportlerin wieder ins Leben zurückgekämpft.

Bald nach der Transplantation nahm sie wieder an Wettkämpfen teil. Und das mit beachtlichem Erfolg: 78 Stück zählt inzwischen ihre Sammlung an Medaillen bei Europameisterschaften, Weltmeisterschaften und den Paralympics. Ihre erste Wahl beim Sport ist der Ski-Langlauf, im Sommer betreibt sie diverse leichtathletische Disziplinen. Seit 24 Jahren hält sie die Rekorde über 800, 1500 und 3000 Meter bei den Sehbehinderten.

Hönisch sportelt nicht auf dem Ego-Trip. Im Gegenteil. „Das Schönste ist, die Freude über einen Erfolg mit der Familie und den Freunden zu teilen.“ Fünf bis sechs Mal im Jahr besucht sie eine Selbsthilfegruppe, aber nicht weil sie Probleme hätte, sondern weil sie sich gerne mit anderen Transplantierten austauscht. Neben der Liebe zum Sport ist die 56-Jährige eine leidenschaftliche Gärtnerin und gute Köchin („Auf meinen Geschmackssinn kann ich mich verlassen“). Hönisch ist eine Frohnatur, ein positiver Mensch. Was die sportliche Zukunft betrifft, macht sie sich keinen Stress: „Ich habe da keinen Druck, ich muss mir ja nichts mehr beweisen.“

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23. April 2024