Ein Blick in die Welt der Techniker
WELS, HAGENBERG. 2700 Schüler lernen bei der Aktion "Traumberuf Technik" technische Studien kennen.
Fasziniert steht eine Gruppe von Schülern um Thomas Schichl im Labor der Fachhochschule in Wels. Die Attraktion ist aber nicht der Professor, sondern der Roboterarm, den Schichl mit einem Bildschirm in der Hand steuert. Mit Interesse verfolgen die Siebtklassler, wie geschickt die "Finger" des Roboters verschiedene Teile zusammenfügen.
Oben, im ersten Stock, haben unterdessen Selina, Alexandra und Sofie aus der 7d-Klasse des Borg Grieskirchen beim Workshop der Kepler-Uni Platz genommen. Philipp Stelzer vom Institut für Kunststofftechnik zeigt den Schülerinnen 3D-Stifte. Sofort machen sich die jungen Damen daran, nach Vorlagen dreidimensionale Zeichnungen zu erstellen.
2200 Techniker fehlen im Land
Insgesamt 2700 Schüler aus 130 siebten Klassen von 47 Gymnasien Oberösterreichs haben noch bis heute die Möglichkeit, bei der Aktion "Traumberuf Technik" technische Studien an der Fachhochschule Oberösterreich, der Kepler-Uni in Linz und der Montan-Uni in Leoben kennen zu lernen. An den Fachhochschul-Standorten in Wels und Hagenberg erhalten sie seit Montag in Workshops, Vorträgen und an Info-Ständen Einblicke in technische Berufe.
Ziel ist es, gerade AHS-Schüler auf derartige Studien aufmerksam zu machen. "Der Mangel an Technikern ist eines der größten Probleme für den Wirtschaftsstandort Oberösterreich", sagt Wirtschaftslandesrat Michael Strugl. Alleine in den Berufen rund um Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik würden schon 2200 Fachkräfte aus den Unis und FHs fehlen, sagt Strugl.
Die Schüler selbst sehen die Aktion durchaus sinnvoll. "Ich finde es cool, dass man kurz vor dem Ende der Schulzeit Schülern mögliche Studienrichtungen aufzeigt", sagt etwa Helena Blettlinger vom Schauer-Gymnasium in Wels. Wichtig sei es, besonders Frauen Technikberufe nahe zu bringen. Raffael Hintenaus und Belma Beganovic vom Gymnasium Enns sehen die Aktion eher kritisch. Sie zeige zwar das breite Spektrum technischer Berufe, sagt Hintenaus: "Aber für jemand, der kein technisches Interesse hat, bringt das wenig." Dem widerspricht Nikolaus Neuweg vom Linzer Körner-Gymnasium: "Ich glaube, die Veranstaltung motiviert sicher einige, Technik zu studieren."
Taumberuf Technik
Drei Tage lang schnuppern 2700 Schüler noch bis heute in Wels und Hagenberg in technische Ausbildungen. Projektpartner der Aktion (v. l.): Christian Kitzberger (Landesschulrat), Dekan Günther Hendorfer (FH), Markus Staudinger (OÖN), Dekan Alois Ferscha (JKU), Landesrat Michael Strugl, Vorstand Maximilian Pointner (Sparkasse), FH-Geschäftsführer Gerald Reisinger, Stephan Kubinger (WKO)
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