Ehemann tötete Frau und sich selbst

Von nachrichten.at/eiba   23.Oktober 2017

Gefunden wurden die Leichen von der Schwester des Opfers. Ein Mitarbeiter von Gerhard Sch. hatte sie verständigt, dass Sch. zu einem fixierten Termin um 16 Uhr nicht gekommen war und ob sie denn wüsste, wo er bleibt. Denn auch am Telefon würde sich niemand melden.

Zwei Waffen neben den Toten

Die Frau, die ebenfalls in St. Martin wohnt, ging gegen 16.40 Uhr zum Wohnhaus der beiden und öffnete mit ihrem Schlüssel die Haustüre. Im Haus bot sich ihr ein schreckliches Bild. Ihre Schwester Maria und deren Ehemann Gerhard Sch. hatten beide Schussverletzung im Kopf, neben ihnen lagen zwei Faustfeuerwaffen.

Die Frau verständigte sofort die Polizei. „Wir fanden einen Abschiedsbrief, der auf persönliche und private Probleme hinweist“, so ein Polizist: „Aufgrund der Situation vor Ort und der Art der Verletzungen ist davon auszugehen, dass der Mann seine Frau erschossen hat und anschließend die Waffe gegen sich selbst richtete.“ Von der Beteiligung Dritter ist nicht auszugehen, so die Ermittler. Beide Faustfeuerwaffen, die neben dem toten Ehepaar lagen, waren registriert.

Das Paar hat keine Kinder. Gerhard Sch. hatte ein großes Versicherungsmaklerbüro mit fünf Mitarbeitern, seine Frau war ebenfalls in der Firma tätig. Erst vor kurzem tätigte er größere berufliche Investitionen, war auch im Immobiliengeschäft tätig. Das Paar war über die Region hinaus bekannt, unter anderem für seine Charity-Aktivitäten und sein Engagement in der Region. Die beiden waren gern gesehene Gäste auf dem Golfplatz und auf dem Tanzparkett. Umso größer die Fassungslosigkeit nach dieser Bluttat.

Abschiedsbrief gibt Rätsel auf

Für die Kriminalpolizei sind die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen. Rätsel gibt den Ermittlern der von Gerhard Sch. (58) verfasste Abschiedsbrief auf. Denn darin verabschiedet sich der Geschäftsmann auch von seiner Ehefrau Maria. Die Beamten gehen nun der Frage nach, ob der tödliche Schuss in den Rücken der Frau von vornherein geplant war oder ob es sich um eine Affekttat handelte und die 60-Jährige einfach zur falschen Zeit am falschen Ort war. Der 58-Jährige könnte auf seine Gattin geschossen haben, weil sie ihn zuvor bei seinem Suizidversuch in der Küche erwischt hatte, so die Vermutung.

Das Motiv für Mord und Selbstmord des Geschäftsmannes dürfte finanzieller Natur sein. Es besteht der Verdacht, dass sich der Versicherungsmakler bei privaten Immobiliengeschäften „verzettelte“.

Fassungslosigkeit herrschte auch im privaten Umfeld des toten Ehepaares. „Ich habe Maria sehr gut gekannt. Sie war so liebenswert und hilfsbereit“, sagt Rohrbachs Bezirkshauptfrau Wilbirg Mitterlehner. „Wir waren gemeinsam bei den Soroptiomistinnen engagiert, ich war damals Gründungspräsidentin und sie war Gründungsmitglied. Maria wird uns sehr fehlen“, sagt Mitterlehner. Auch Ehemann Gehard kannte die Juristin. „Er war ein umtriebiger Geschäftsmann. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass er jemandem etwas zu Leide tun konnte.“ Nachsatz: „Ich bin erschüttert und unendlich traurig.“