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Drei Raubüberfälle in 36 Stunden: Für Ermittler ist das nur ein Zufall

Von Gerhard Lukesch   05.November 2012

Wie berichtet, waren seit Freitag innerhalb von 36 Stunden eine Bank und zwei Tankstellen Ziel von bewaffneten Räubern geworden. Seit Jahresbeginn wurden insgesamt 60 „Risikobetriebe“ überfallen. 23 Taten konnten bisher von den Kriminalisten geklärt werden.

Der bisher letzte Raub ereignete sich Samstag gegen 21.40 Uhr in einer Tankstelle an der Prinz-Eugen-Straße: Ein mit einer Pistole bewaffneter Mann stürmte in den Verkaufsraum, bedrohte eine Angestellte und schrie hektisch: „Geld, Geld, Geld.“ Nach weniger als einer Minute flüchtete der etwa 190 Zentimeter große Täter mit seiner Beute. Auf der Flucht warf der Mann im Bereich des Glögglweges seine Pistole und Teile seiner Kleidung weg. „Beim Überfall trug der Täter Kleidung der Marke Adidas“, sagte ein Ermittler.

Ergebnislose Alarmfahndung

Wie bereits beim Banküberfall in Neuzeug (Bezirk Steyr) am Freitag gegen 11.45 Uhr und beim Raub auf eine Tankstelle in Wels gegen 20 Uhr blieb die Alarmfahndung der Linzer Polizei nach dem Raub am Samstag erfolglos. Aber das beunruhigt die Ermittler der Raubgruppe des Landeskriminalamtes nicht: „Nach unseren Erfahrungen dauert es meist Wochen oder Monate, bis wir Täter ausforschen können. Allerdings verursacht dies meist dann nicht so großes Aufsehen wie die Taten selbst. Und das verzerrt oft das Bild in der Öffentlichkeit.“ Selbstverständlich sind die Ermittler neben DNA- Spuren als Sachbeweise auf Tipps aus der „Szene“ angewiesen. Einen Anreiz für Hinweise an die Kriminalisten (Telefon 059133-40/3333) setzte auch gestern wieder die Wirtschaftskammer Oberösterreich: Sie stellte für entscheidende Tipps 1000 Euro Belohnung zur Verfügung.

Festnahmen schrecken nicht ab

Ein Faktum ist für die Ermittler ebenfalls klar: geklärte Überfälle schrecken potenzielle weitere Täter nicht ab. „Dem Betreffenden ist es gleichgültig, ob ein anderer Räuber festgenommen worden ist. Er sieht nur seine eigene triste Lage und hofft darauf, nicht gefunden zu werden“, sagt ein Ermittler. Was definitiv abschreckt, ist der Tod eines Bankräubers: „Nachdem am 29. Mai 2000 der 38-jährige Alexander Jost in Linz nach einem Bankraub von Polizeibeamten erschossen worden war, gab es in der Landeshauptstadt knapp zwei Jahre keinen Überfall auf ein Geldinstitut.“

 

Zufällige Häufung

Dass sich Überfälle häufen können, ist keine Seltenheit und bloßer Zufall: So wurden beispielsweise am 21. November 2008 innerhalb von sechs Stunden zwei Banken und ein Mann beraubt. Die Ermittler mussten ihre Teilnahme am Begräbnis ihres langjährigen Kollegen Adalbert Mascher (67) abbrechen und zu den Tatorten ausrücken. Alle Räuber wurden ausgeforscht.

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25. April 2024