Drei Fragen an Distanzreiter Gustav Mahringer

Von OÖNachrichten   26.April 2011

 

OON: Existiert überhaupt ein historisches Dokument von dem legendären Distanzritt des Jahres 1892?

Mahringer: In meinem Bekanntenkreis habe ich des Öfteren von einem Bericht gehört, den einer der damaligen Teilnehmer, der Dragoner-Oberleutnant F. Höfer, geschrieben haben soll. In einem Antiquariat bin ich dann wirklich fündig geworden. Sein Buch trägt den Titel „In 74 Stunden von der Donau bis zur Spree“. Darin ist auch die Route verzeichnet. Da haben wir gesagt: Was Ähnliches probieren wir auch.

OÖN: Was hat Sie an dem Bericht besonders beeindruckt?

Mahringer: Er schildert die Strapazen sehr detailliert. Sie haben die Pferde mit Bier „gedopt“. Das Training war gut dosiert, Höfer hat dann jenes Tier genommen, das auch nach den täglich gesteigerten Probedistanzen – zuletzt 120 Kilometer – noch bei gutem Appetit gewesen ist.

OÖN: Warum hat es für ihn „nur“ zum vierten Platz gereicht?

Mahringer: Er schreibt, dass er auf einer Rast zu lange beim Bier gesessen ist, außerdem ist er einmal in der Nacht vom Pferd gestürzt, da haben die Zündhölzer in seiner Hosentasche Feuer gefangen. Die Brandwunden haben ihm arg zugesetzt.