Doppelmord: Ermittlungen beendet
LINZ. Tunesier gestand Bluttat, Staatsanwaltschaft wartet noch auf Gutachten.
50 Tage nach dem mutmaßlichen Mord an einem pensionierten Ehepaar in Linz-Urfahr sind die Ermittlungen des Landeskriminalamtes abgeschlossen. "Wir haben einen Abschlussbericht von den Mordermittlern des Landeskriminalamtes erhalten", sagt der Linzer Staatsanwalt Philip Christl. Es seien alle Zeugen und auch der Mordverdächtige Mohamed H. (54) mehrfach befragt worden.
Wie berichtet stellte der Gemüselieferant den beiden Kunden am Vormittag des 29. Juni Waren zu. Im Haus attackierte er die 85-Jährige und den 87-Jährigen völlig unvermittelt. Die Frau soll er erdrosselt, den Mann mit einem Stock erschlagen haben. Danach legte er in der Küche Feuer. Zur Bluttat legte der Tunesier ein Geständnis ab. Er habe die Pensionisten, deren Sohn als Beamter in der oberösterreichischen Landesregierung für ein Ressort von Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner (FP) tätig ist, aus "Hass auf die Gesellschaft" umgebracht.
Anklagereif ist der Fall aber noch nicht. Denn ausständig ist noch das Gutachten der Gerichtspsychiaterin Heidi Kastner zur Frage, ob der 54-Jährige zurechnungsfähig ist. Abwarten muss die Anklagebehörde auch noch das Gutachten eines Brand-Sachverständigen. Dieses soll klären, ob es sich bei dem in der Küche gelegten Brand um eine "Feuersbrunst" handelte. Wäre das der Fall, könnte auch eine Anklage wegen Brandstiftung erfolgen.
Warten auf Verfassungsschutz
Weiterhin offen sind auch die Ermittlungen wegen eines möglichen terroristischen Hintergrundes. Wie berichtet soll der Tunesier vor der Bluttat auf Facebook seine Sympathien für den "Islamischen Staat" kundgetan und sogar dem IS-Chef Al-Baghdadi die "Treue geschworen" haben. Die Auswertung der Computergeräte des Beschuldigten sei im Laufen. Das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorbekämpfung habe aber noch keinen Abschlussbericht geliefert, sagt Christl. Die nächste U-Haft-Prüfung in diesem Fall findet Mitte Oktober statt.
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