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"Die wildesten Szenen auf dem Staatsbahnhofe"

Von Markus Staudinger, 05. November 2018, 00:04 Uhr
"Die wildesten Szenen auf dem Staatsbahnhofe"
So sah der 1858 errichtete Linzer Hauptbahnhof bis 1931 aus. Bild: (Archiv d. Stadt Linz)

Der Krieg ist aus, jeder will nach Hause. Die Züge sind "von den Achsen bis auf die Dächer" besetzt

Die Welt ist in Bewegung: Freigelassene russische, serbische und italienische Kriegsgefangene, ungarische Soldaten, tschechische Gefreite – alle haben sie an diesen trüben Novembertagen am Ende eines vierjährigen Krieges nur ein Ziel: möglichst rasch nach Hause zu kommen.

In Linz ist das deutlich spürbar: "Auf dem Staatsbahnhofe spielen sich die wildesten Szenen ab", schreibt die Tages-Post, die Vorgängerzeitung der OÖNachrichten. "Tausende von Soldaten" belagerten den Bahnhof, "stürmten die einfahrenden Züge und erzwangen sich mit Gewalt ein Plätzchen". Das dürfte gar nicht so leicht gewesen sein. Die Züge waren "von den Räderachsen bis auf die Waggondächer besetzt." Der Kohlenmangel macht sich auch im Zugsverkehr bemerkbar. Dennoch passieren 40.000 Menschen pro Tag den Linzer Bahnhof.

Entlang der Strecke kommt es immer wieder zu Plünderungen – in Linz, in Attnang, in Breitenschützing bei Schwanenstadt oder in St. Valentin. Am Linzer Bahnhof fallen regelmäßig Schüsse zwischen durchreisenden Soldaten und der Bahnhofswache. Die Bahnhofswache stellt sechs schussbereite Maschinengewehre auf.

Mindestens genauso gefährlich wie solche Auseinandersetzungen ist die Zugfahrt selbst. Immer wieder verunglücken Passagiere tödlich, die in diesem nasskalten November nur noch einen Platz auf dem Dach ergattern konnten. "Die Fahrt auf dem Waggondache müssen wieder 18 Personen, Soldaten und kriegsgefangene Russen, mit dem Leben büßen", vermerken dann die Zeitungen lapidar.

Am 4. November kollidieren zwischen Linz und Pichling zwei Militärzüge. Zwei Soldaten werden dabei schwer verletzt, einer stirbt: Rudolf Schmidt, der auf dem Weg zurück in sein Heimatdorf Hagenberg im niederösterreichischen Weinviertel war.

 

 

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