Die Schlangenfrau, die dem Rollstuhl entging

02.Dezember 2017

Den Besuchern im prächtigen Spiegelsaal in der Linzer Tabakfabrik stockt bei der Aufführung von "Schlangenfrau" Eliza der Atem. Manch einem fährt alleine vom Zuschauen der Schmerz in die Gelenke. Und kaum ein Gast bei Schuhbecks Dinner-Show, der sich nicht fragt: "Wie kann man sich so verrenken? Wie schafft man es, die Beine über den Rücken hinweg auch noch über den Kopf zu ziehen? Oder den Kopf so tief unter dem Gesäß zu bringen?

Eliza zählt im teatro zweifelsohne zu den großen Attraktionen. Dabei fing für die 22-jährige, gebürtige Kasachin, die eigentlich Alina Ruppel heißt und in Deutschland wohnt, das Leben schwierig an. "Ich konnte keine Stufen gehen, ohne drei Mal hinzufallen", sagt sie. Der Grund: Eliza leidet seit Geburt an einer zerebralen Bewegungsstörung, die sich später als Form der Kinderlähmung herausstellte. Die Perspektive: Rollstuhl.

Bis zum achten Lebensjahr kämpfte das Mädchen gegen die Lähmungen an. Die Familie wollte sich nicht damit abfinden, die Tante trainierte täglich mit dem Kind. Dazu kamen Massagen und Bewegungstherapie, um die Symptome zu lindern. Dabei wurde das Talent des Sich-Verbiegens erkannt.

Ein erster Auftritt beim deutschen TV-Format "Das Supertalent" endete vorzeitig, zehn Jahre später, Eliza war 20, kam sie bis ins Finale dieser Show. Die Tür zur großen weiten Artisten-Welt war geöffnet. Eliza verdrehte Zuschauern in China, der Schweiz, in Südafrika und in Las Vegas den Kopf. Jetzt ist sie in Linz zu sehen. Und auch da fragt sich jeder: "Wie kann man seinen Körper so verbiegen?" (viel)

 

Teatro in Linz

Europas erfolgreichste Dinner-Show gastiert zum dritten Mal in der Linzer Tabakfabrik, Tausende werden bis zum wieder 21. Jänner in den Genuss der „Süßen Träume“ kommen.

Tickets auf teatro-linz.at und unter 0732/210-224. Mit der OÖNcard gibt es fünf Euro Ermäßigung (außer Silvestervorstellung und Kinder-Tickets).