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Die Quereinsteiger

30. September 2017, 00:04 Uhr
Die Quereinsteiger
Bild: APA

Quereinsteiger sind zu einer Mode unserer Zeit geworden. Nicht nur in der Politik. Auch im Schulberuf denkt man darüber nach.

Die Unterrichtsministerin redet von Quereinsteigern, die den Bedarf an jenen 5000 Lehrkräften abdecken sollen, die sie den Schulen in kurzer Frist zur Verfügung stellen will, die es in dieser Zahl nicht gibt und für die sie in Wahrheit auch das Geld nicht hat.

Nicht nur alte Briefträger, die ja im Entziffern schwieriger Handschriften viel didaktische Kompetenz erworben haben, sondern auch junge Schulabbrecher, die die Nöte der Kinder aus eigener Erfahrung kennen, könnten da vielleicht parat stehen. Nach einer kurzen Einschulung werden sie eingesetzt. Das Pikante daran ist, dass man die Ausbildungszeit aller Lehrer und Lehrerinnen gerade auf bis zu sechs Jahre verlängert hat, vier Jahre bis zum Bakkalaureat und dann weitere zwei Jahre bis zum Masterabschluss, und man dann nahezu gleichzeitig hofft, mit Schnellschüssen die Fehlentwicklungen unseres Ausbildungssystems kaschieren und überbrücken zu können.

Umsteiger und Quereinsteiger sind notwendig und können Dynamik in die Gesellschaft bringen. Doch der Widerspruch, dass wir eigentlich immer mehr hoch ausgebildete Fachkräfte benötigen und diesen immer längere Schul- und Ausbildungszeiten aufzwingen, und andererseits Quereinsteiger heranziehen, die gar keine fachgerechte Ausbildung haben, ist offensichtlich.

Wahrscheinlich ist die Politik der einzige Bereich, wo Quereinsteiger wirklich notwendig sind. Denn die Volksvertreter sollen aus dem Volk kommen. Das sieht die Verfassung explizit vor, indem sie das passive Wahlrecht allen Staatsbürgern über 18 Jahre, beim Bundespräsidenten über 35 Jahre zugesteht. Für Volksvertreter gibt es keine Ausbildung. Sie müssen die Probleme der Menschen aus eigener Erfahrung kennen und vertreten, der Behinderten und Hausfrauen, der Hochschullehrer und Bauern, der Arbeiter und Gastwirte. Sogenannte parlamentarische Urgesteine, die von frühester Jugend an nichts anderes gemacht haben, als das Volk zu vertreten, sind nicht unbedingt Volksvertreter.

Das Wort "quer" ist ein sehr altes und gleichzeitig ein sehr modernes Wort. Die Sprachgeschichte führt es auf eine Wurzel zurück, die "drehen" und "wenden" bedeutet. In den verwandten Begriffen "Quirl" und "quirlig" kommt das klar zum Ausdruck. Der politische Quereinsteiger kann Bewegung in die erstarrten Fronten des Parlamentarismus bringen. Er darf sogar ein Querkopf sein. Wer allerdings immer in die Quere geht, wird nicht vorankommen. Und was ein politischer Quereinsteiger überhaupt nicht sein soll, ist ein Wendehals und Wendekaiser. Doch leider gibt es davon gar nicht so wenige.

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1  Kommentar
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mitreden (28.669 Kommentare)
am 30.09.2017 09:23

hatte es schon gegeben - in Berufschulen und Sonderschulen z.B.
Also nichts neues.

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