Die Oberösterreicher des Jahres 2014 geehrt
LINZ. Die Gewinner der fünf Kategorien erhielten gestern bei einer Feierstunde ihre Urkunden.
Kategorie Regionale Vordenker:
Vision von der Fusion war in die Wiege gelegt
"Mich hat ja schon die Nominierung sehr gefreut", sagte Andreas Lindorfer, Fusions-Bürgermeister aus Rohrbach, als er diesmal als Solist – der Berger Ortschef Josef Pernsteiner war verhindert – die Urkunde als Oberösterreicher des Jahres erhielt, "nun der Sieg auch noch, das ist einfach nur schön!"
Die Vision von der Gemeindefusion habe ihr Mann bereits gehabt, als sie ihn vor 20 Jahren kennenlernte, sagt Monika Lindorfer: "Diesen Lebenstraum hat er sich erfüllt, er hat hart dafür gearbeitet. Oft hab ich nur deswegen gewusst, dass er daheim war, weil morgens das Bett benutzt war." Einen Anteil an der Fusion dürfte auch Lindorfers Mutter Maria (80) gehabt haben. Sie arbeitete in ihrer Jugend am Bauernhof der Pernsteiners in Berg und wickelte dort den späteren Bürgermeister Josef genauso wie Jahre später ihren Sohn Andreas. "Den Gedanken, Rohrbach und Berg zu vereinen, dürfte sie uns in die Wiege gelegt haben", sagt Lindorfer. Anerkennung für seine Amtskollegen kommt von Aigens Bürgermeister Herbert Kern: "Die Fusion haben wir ihnen vorgezeigt, bei der Wahl haben sie die Nase vorne."
Kategorie Wissenschaft
Fotosynthese: Auf dem Weg zum künstlichen Blatt
"Was, bei euch an der Kepler-Uni wird tatsächlich Chemie studiert?", erzählt Günther Knör vom immer noch großen Staunen, wenn auf so manches naturwissenschaftliche Fach an der JKU die Rede kommt. Sein Institut für Anorganische Chemie, respektive sein Forscher-Team, hat heuer internationale Bekanntheit erlangt für Entdeckungen um die künstliche Fotosynthese. In seinem Labor lässt sich das Wirkprinzip jenes organischen Mechanismus’, der die Welt im Äußeren zusammenhält, auf Basis anorganischer Substanzen (u. a. Farbstoffe) nachbauen. Der Prozess liefert Energie in Vorstufenform von Wasserstoff und das effizienter als der natürliche Vorgang. Das künstliche Blatt könnte in greifbare Nähe rücken, was die Auszeichnung gerechtfertigt – obwohl Knör gebürtiger Bayer ist. "Aber hiermit darf Professor Knör als vollständig integriert angesehen werden", scherzte OÖN-Chefredakteur-Stv. Wolfgang Braun.
Kategorie Helfer
"Ich bin stolz, dass unser Einsatz so gewürdigt wird"
Christine Eckmayr, Obfrau der Welser Hospizbewegung, gewann in der Kategorie Helfer die begehrte Auszeichnung. "Ich bin stolz, dass unser Einsatz so gewürdigt wird", sagte die praktische Ärztin, deren Hospiz- und Palliativteam aus zehn Krankenschwestern und 20 Freiwilligen rund um die Uhr bereitsteht, um Kranke und Sterbende zu begleiten. "Diese Ehrung sagt viel darüber aus, wie wichtig die Betreuung von Menschen am Lebensende geworden ist." Sie bemüht sich, dem Tod den Schrecken zu nehmen: "Der Tod gehört zum Leben wie die Geburt. Das Sterben ist eine Phase des Lebens, die gestaltet werden kann."
Kategorie Kulinarik
Junges Gemüse ist ihre große Leidenschaft
Schon die Nominierung in der Kategorie Kulinarik erstaunte Gemüsebäurin Gabriele Wild-Obermayr aus Niederneukirchen (Bezirk Linz-Land): "Dass ausgerechnet ich als eine, die an den Wurzeln arbeitet, diese Auszeichnung erhalte, freut mich sehr." Dies verdankt sie der Mundproganda: So stellten sich einige ihrer Ab-Hof-Kunden sogar den Wecker, um bei der Wahl auf nachrichten.at möglichst oft mitzustimmen. Gemüse ist die Leidenschaft der Mostdipf-Preisträgerin: Sie liebt nicht nur die Arbeit auf dem Feld, sie hält auch Seminare und Kochshows und schreibt Bücher.
Kategorie Kultur
Eine Darstellerin von rarer Qualität
Ihre Konkurrenz war mit Electroswing-König Parov Stelar und der Songcontest-Galionsfigur Conchita Wurst nicht gerade klein: Doch die Gramastettnerin Maria Hofstätter errang den Sieg in der Kategorie "Kultur" bei der "Wahl der Oberösterreicher des Jahres" souverän.
Die Schauspielerin, 50, dosiert ihre Auftritte in der Öffentlichkeit bewusst und setzt ihre Energie lieber für das Publikum als für Prominenz ein. Ihre Auftritte, etwa für Urlich Seidl in "Paradies: Glaube", sind auch deshalb fulminant und bleiben lange im Gedächtnis.
Urlich ist ein ganz ein neuer Vornamme, kommt aus dem altgermanischen!
der da immer herumsteht und grinst, ist das der Cuturi?