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Die Nacht, in der Sabine Aichinger zwei Leben rettete

Von Alfons Krieglsteiner, 19. Oktober 2018, 00:04 Uhr
Die Nacht, in der Sabine Aichinger zwei Leben rettete
Doppelte Lebensretterin: Gruppeninspektorin Sabine Aichinger von der Polizeiinspektion Ebelsberg. Bild: VOLKER WEIHBOLD

LINZ. Erst holte die Polizistin ein Brandopfer aus einer Linzer Wohnung, auf dem Heimweg kam sie einem verunglückten Radfahrer zu Hilfe.

"Jetzt werde ich erst einmal eine Runde mit der Isa spazieren gehen", sagt Sabine Aichinger (47).

Isa heißt ihre Border-Collie-Dame, in deren Begleitung die Frau Gruppeninspektor der Polizeiinspektion Ebelsberg gestern Nachmittag "auf andere Gedanken kommen" wollte – nach einem aufwühlenden Nachtdienst, bei dem sie gleich zweimal mithalf, Leben zu retten. Erst holte sie ein Brandopfer aus der Wohnung, auf dem Heimweg kam sie einem verunglückten Radfahrer zu Hilfe.

Begonnen hatte die aufregende Nacht gestern gegen 3.30 Uhr. "Eine Frau hat uns alarmiert, weil sie vom Nachbarhaus in der Gabésstraße in Auwiesen das Klirren einer Scheibe gehört hatte", sagt Aichinger. Sofort setzte sie sich mit ihrem Kollegen Franz Straßmayr in den Funkwagen und fuhr los.

Perfektes Teamwork

"Zeitgleich mit uns sind die Kollegen von der PI Hauptbahnhof und Neue Heimat eingetroffen, wir waren zu sechst, drei Männer und drei Frauen", sagt Aichinger. Die Lage war dramatisch: "Das Glas der Terrassentür bei einer Erdgeschoßwohnung war gesplittert, Rauch kam heraus, drinnen sah man die Flammen." Das Feuer war in der Küche ausgebrochen, von dem 52-jährigen Mieter fehlte jede Spur. Zwei Beamte schafften es, die durch herumliegenden Müll blockierte Tür aufzuzwängen und in die Wohnung zu gelangen. "Wir anderen sind zur Wohnungstür, haben abwechselnd auf sie eingetreten, bis sie aufging", sagt Aichinger. Hinter der Tür lag der bewusstlose Mieter. Aichinger packte ihn am Gürtel, ihre Kollegen an Händen und Füßen, "so haben wir ihn herausgehoben und in eine stabile Seitenlage gebracht". Die Rettung brachte den 52-Jährigen mit Rauchgasvergiftung ins Spital.

"Ich bin froh, dass unser Teamwork so gut geklappt hat", sagt Aichinger. Anschließend sei sie mit ihrem Kollegen zurück auf die Wache. "Ich hab’ den Polizeibericht geschrieben und mich gegen 7.30 Uhr auf den Heimweg gemacht." Der Weg führte sie über die Linke Brückenstraße, "dort sind Leute um einen älteren Herrn herumgestanden, der vom Rad gestürzt und schon blau im Gesicht war". Ein Passant hatte mit der Herzmassage begonnen, "ich habe den Kopf des Unfallopfers gehalten und Rettung und Notarzt verständigt".

Gegen 8.30 Uhr sei sie todmüde heimgekommen. Doch an Schlaf war nicht zu denken: "So viel auf einmal ist zusammengekommen, wie ich es als Polizistin noch nie erlebt habe." Im Oktober 1991 hat sie den ersten Lehrgang der Polizeischule, zu dem Frauen zugelassen waren, abgeschlossen. "Vorher war ich Zahnarzthelferin, aber ich wollte was anderes machen und hab’s einfach probiert." Seit 1994 ist sie bei der PI Ebelsberg. Alle zwei Jahre absolvieren die Beamten eine vierstündige Ausbildung in Erster Hilfe. "Das kommt einem in so einer Situation zugute", sagt Aichinger. Privat ist sie glückliche Mama einer 14-jährigen Tochter und beruflich Polizistin mit Leib und Seele: "Weil man im Polizeidienst den Menschen Gutes tun kann." Das hat sie gestern gleich zweimal bewiesen.

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11  Kommentare
11  Kommentare
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frausein (134 Kommentare)
am 19.10.2018 13:27

endlich einmal positive meldungen von polizistinnen.

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betterthantherest (34.004 Kommentare)
am 19.10.2018 08:17

Toll gemacht, Gratulation dazu!

Man sollte in diesem Zusammenhang aber auch die andere Seite der Medaille "Frauenquote in der Polizei" betrachten.

Der Vorfall vor der Disco im Bez. VB wirft schon einige Fragen auf, ob der Weg richtig ist.

Da wird auf einem Menschen eingeprügelt. Die Polizei wird gerufen. Die Polizei in Form von 2 Polizistinnen erscheint.
Die Aktion der Polizei beschränkt sich auf ein "Du Du" "Das tut man nicht" "hör auf"....

Was ist die STellungnahme der Polizei dazu: Die Security in diesem Lokal ist ein Problem ....

Solche Vorfälle steigern das Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung enorm.
Noch dazu wenn man heutzutage schon fast überall auf der Straße ohne eigenes Zutun zur Zielscheibe von Wahnsinnigen werden kann.

Da ist DRINGENDSTER Handlungsbedarf gegeben!

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lichtmensch (52 Kommentare)
am 19.10.2018 07:36

Perfekt gehandelt, gratuliere!

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grenzwall (715 Kommentare)
am 19.10.2018 07:01

Sehr, sehr gute Arbeit Fr. Inspektor von Ihnen und ihren Kollegen.
Bitte vor den Vorhang.
Ja, das gehört gewürdigt !!

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adaschauher (12.083 Kommentare)
am 19.10.2018 06:25

Des sind die deppatn Kieberer de Kapplständer !! Ich sage nur super Frau Aichinger und wünsche mir,dass ihr Beruf endlich wieder das Ansehen in der Bevölkerung bekommt, der ihm zusteht !!

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at00d9 (118 Kommentare)
am 19.10.2018 06:55

Wäre wünschenswert, wird aber nicht passieren. Dies hat einen Grund: Das was nachkommt, kann ich teilweise einfach nicht ernst nehmen. Junge, arrogante und zum Teil sehr ungebildete Menschen.

Wer bei einem einfachen Strafzettel (völlig zu Recht ausgestellt) 2 haarsträubende Rechtschreibfehler und das Kennzeichen doppelt falsch aufschreibt - tut mir leid da Fehlt mir der dienstliche Respekt. Einfach ungeeignet als Polizist. Was ja keine menschliche Wertung ist....

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beppogrillo (2.507 Kommentare)
am 19.10.2018 10:40

at00d9
In jedem Betrieb / Organisation gibt es so manchen Ungustl. Das trifft auch auf deine Pauschalaussage "Junge, arrogante und zum Teil sehr ungebildete Menschen" zu.
Siehe auch der Bericht über die 100-€-Strafe für den "Oida"-Sager eines 22 (!)-jährigen Fotografen . . .

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at00d9 (118 Kommentare)
am 19.10.2018 11:53

Das stimmt natürlich. Pauschal würd ich das gar nicht sagen. Aber meines Erachtens ist das Bildungsniveau allgemein unter jeder Kritik. Damit mein ich nichts fachspezifisches oder dergleichen sondern grundlegendes. Wie einfache Rechenübungen, Rechtschreibung und vor allem Allgemeinwissen.

Bei mir waren zum Teil Jugendliche vorstellen - die keine schlechten Noten hatten - aber unfasssbare Rechtschreibfehler in der Bewerbung, 12x9 nicht im Kopf rechnen konnten und die Hauptstadt von Deutschland nicht wussten. Geschweige den einfache politische Fragen. Das ist schockierend.

Dies betrifft aber natürlich alle Bereiche, jetzt leider auch den öffentlichen Dienst.

Natürlich sind auch die Einstiegsgehälter für Polizisten unter jeder Kritik...wer bewirbt sich da?

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Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 19.10.2018 12:23

das ist aber schon lange her,
dass zwei Polizisten einen verunglückten Radfahrer über die Straße zur Hauptschule trugen,
damit sie nicht Gymnasium schreiben müssen…

so schlimm ist es nicht,
kanns aber werden.

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Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 19.10.2018 07:20

berittene machen gleich mehr her, meinst du?
oder dass endlich die dran kommen, die ordentliche Voraussetzungen nicht erfüllen und die Bedingungen gesenkt werden, damit auch minderbegabte eine Chance haben?
oder was meinst du konkret?

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athena (3.249 Kommentare)
am 19.10.2018 05:53

BRAVO!

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