Die Krönung einer perfekten Saison

Von Elisabeth Prechtl   12.April 2017

Im Moment fühle ich mich ein wenig schlapp. Und sehr, sehr glücklich“, sagt Johann Dobetsberger. Am vergangenen Wochenende hat der 75-Jährige einen Schlussstrich unter eine rundum perfekte Skisaison gesetzt: Nach dem Gewinn dreier Goldmedaillen bei der WM der Senioren im schweizerischen Meiringen sicherte sich der Puchenauer auch noch die Große Kristallkugel für den Sieg im Gesamtweltcup.

Für diesen Triumph musste Dobetsberger allerdings einige Hindernisse überwinden: Einerseits war ihm bis zum letzten Rennwochenende sein schärfster Konkurrent dicht auf den Fersen. Zum anderen machten den Läufern die Pistenbedingungen zu schaffen: Schnee gab es im italienischen Abetone, wo das Weltcupfinale stattfand, im April kaum noch. Doch Dobetsberger siegte souverän im Slalom und im Riesentorlauf und durfte die Trophäe in der Kategorie der 75- bis 80-Jährigen entgegennehmen. Neben dem sehr guten Aufbautraining sind vor allem Nerven wie Drahtseile das Geheimnis hinter dem Erfolg des ehemaligen Autoverkäufers, der erst mit etwa 50 begann, Rennen zu bestreiten. „Ich lasse mich durch nichts drausbringen“, sagt der dreifache Großvater, der sich das ganze Jahr über durch jede Menge Sport fit hält. Bergsteigen, Rad fahren und Schwimmen gehören zu den Hobbys des Puchenauers. Neben dem Sammeln von Auszeichnungen natürlich: 670 Pokale und Medaillen hat der 75-Jährige in seiner Karriere bereits gewonnen – so viele, dass ihm für die Präsentation seines Schatzes allmählich der Platz ausgeht: Einige seiner Trophäen sind mittlerweile in der Garage ausgestellt. „Die Große Kristallkugel bekommt jedenfalls einen Platz im Wohnzimmer“, sagt der 75-jährige Puchenauer.

Bevor Dobetsberger sich mit Feuereifer in die Vorbereitungen für die kommende Saison stürzt, wird erst Urlaub im Süden gemacht. Den geliebten langen Brettern wird der 75-Jährige auch im Sommer treu bleiben: Die Vorfreude auf Wasserskifahren auf der Donau ist jetzt schon riesig groß.