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Der SS-Todeszug, der 21 Leichen hinterließ

Von Josef Achleitner, 18. April 2017, 00:04 Uhr
Der SS-Todeszug, der 21 Leichen hinterließ
In solchen offenen Waggons wurden die Gefangenen im Winter transportiert: US-Soldaten bei der Inspektion. Bild: Archiv

GRIESKIRCHEN. Grieskirchner Zeitzeugin setzte Gedenktafel für die Opfer des fast vergessenen, mörderischen Judentransports durch.

Eine kleine Gedenktafel in Grieskirchen erinnert seit dem Vorjahr daran, dass die von der SS angeordneten und betriebenen Todesmärsche und Todeszüge von Juden aus dem deutschen NS-Vernichtungslager Auschwitz in Polen auch hier ihre Spuren hinterlassen haben.

Nahe dem Grieskirchner Bahnhof wurden am 26. Jänner 1945 auf Geheiß der SS-Wachen 21 tote KZ-Gefangene nackt aus dem Zug geworfen. Sie hatten, nur leicht bekleidet und ohne Proviant, die Fahrt in offenen Waggons aus dem polnischen Gleiwitz nicht überlebt. 1100 der 4000 jüdischen Häftlinge starben auf oder kurz nach der 1200 Kilometer langen Todes- und Irrfahrt zum Ziel, dem Lager Dora Mittelbau zwischen Kassel und Leipzig, wohin sie die SS wegen der im Osten immer näher rückenden Roten Armee schließlich transportieren sollte.

Hinter vorgehaltener Hand

Der gebürtige Grieskirchner Heinz Bauer, der seit mehr als zwei Jahrzehnten im Ausland lebt und derzeit auf Bali unter dem Pseudonym Arthur Birago als Schriftsteller tätig ist, entdeckte die in der Stadt lange Zeit nur hinter vorgehaltener Hand erzählte Geschichte im Vorjahr bei seinem ersten Heimaturlaub seit dem Weggang.

Eigentlich wollte er die Erforschung seiner Familiengeschichte bis zurück ins Mittelalter vorantreiben, doch im Kontakt mit Historikern und zeitgeschichtlich bewanderten Schriftstellern sah er die Kopie des Briefes einer Frau E. aus Grieskirchen, deren Vater damals die Leichen gesehen hatte, die auf den Friedhof transportiert worden waren, und der Familie davon erzählt hatte.

"Heute bin ich 82 Jahre alt und es lässt mir keine Ruhe, was diese armen Menschen ertragen mussten", schrieb sie nach der Schilderung der Ereignisse und forderte eine sichtbare Erinnerung an das tragische Ereignis, das sie seit ihrer Kindheit nicht losließ. Die Frau fand anfangs wenig Verständnis für ihr Anliegen, über Initiative des Mauthausen Komitees wurde dann ohne adäquates mediales Echo doch die Erinnerungstafel angebracht.

Bauer hat in Archiven und Bibliotheken die gesamte Todesfahrt recherchiert und in seinem Bericht auch Interviews mit Überlebenden zitiert. Der ganze Horror dieser Fahrt, bei der die zynische KZ-Führung den Tod vieler Gefangener als kostensparenden Faktor einkalkuliert hatte, kommt dabei zu Tage.

Benjamin Grünfeld etwa sagte: "Nach fünf Tagen Reise auf diese schlimme Art sahen die Wachen, dass viele Tote unter den Häftlingen lagen. Da sagten sie uns, dass wir die toten Gefangenen loswerden sollen. Wir mussten sie nach draußen werfen, an einem Bahnhof. Ich weiß nicht mehr, wie der hieß."

Zuvor hatten die Wachen den Toten noch die Goldzähne ausgeschlagen und an sich genommen.

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16  Kommentare
16  Kommentare
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Steinbrueckfeind (1.281 Kommentare)
am 21.04.2017 21:18

Diese mörderischen Verbrechen, die an Juden und Zigeunern, Politikfeinde und Andersdenkenden begangen wurde, darf niemals vergessen werden.

Es sollte eine Mahnung an alle sein, dass solche Verbrechen nie wieder stattfinden.

Nach dieser langen Zeit wurden immense Zahlungen geleistet, was auch richtig war, wobei hinsichtlich der Zahlungen hoffentlich nun alles geleistet wurde.

Möge die junge Generation, die mit diesen Verbrechen nichts zu tun hatte, nie vergessen, was damals passiert ist.

In vielen Ländern dieser Welt sind Verbrechen heute noch fast tagtäglich zu vernehmen. Mögen die Menschen vernünftig werden und die Würde des einzelnen Menschen wirklich achten und bewahren!

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SRV (14.567 Kommentare)
am 21.04.2017 21:38

Ja, da fragens einmal "Jamei", der sich "die Greul im WKII" nicht"umhängen lassen will"

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jamei (25.498 Kommentare)
am 21.04.2017 22:03

SVR - dann schreiben Sie bitte auch den Zusammenhang dazu....

Das was Sie da machen ist HETZE!

Ich habe Ihnen eh geschrieben wozu sich mein Vater als Kind entscheiden konnte....

"Fronleichnam 1945: Das Trauma des Brünner Todesmarsches
In der Morgendämmerung formierte sich ein Zug von 35.000 Menschen, der sich in Richtung Süden nach Österreich in Bewegung setzte. Alle paar Meter ein Posten, das Gewehr griffbereit, Kolbenschläge für die Erschöpften. Wegen eines Gewitters erreicht der Zug Pohrlitz (heute Pohořelice) mit nassen Kleidern, durstig und hungrig. Verseuchtes Wasser führt zu ersten Ruhrerkrankungen, Hunderte sterben, auch durch Misshandlungen. Wer sich nicht mehr weiterschleppen kann, wird am Ende des Zuges erschossen und in den Straßengraben gestoßen."
http://diepresse.com/home/zeitgeschichte/569798/Fronleichnam-1945_Das-Trauma-des-Bruenner-Todesmarsches

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( Kommentare)
am 21.04.2017 22:12

Steinbrueckfeind, sehr gut geschrieben!
Die Mahnung, dass so etwas nie wieder geschehen soll, ist besonders dann notwendig wenn wieder gegen bestimmte Menschen gehetzt wird.

Die Würde jedes einzelnen Menschen ist zu achten - so soll es sein!

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Honigsammler (4.501 Kommentare)
am 21.04.2017 15:15

Eine kleine Gedenktafel ist zu wenig, die Bilder der SS-Schergen, wie hinter Haimbuchner, sollten auch hier hängen.
Die Mörder sollten bekannt gemacht werden.

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( Kommentare)
am 21.04.2017 16:59

können Sie mir bitte erklären in welchen Zusammenhang der Name Hainbuchner mit den SS-Schergen steht ?

Zitat "wie hinter Haimbuchner, sollten auch hier hängen"

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Honigsammler (4.501 Kommentare)
am 21.04.2017 18:35

Das Bild von Haimbuchner und dem 1. Parteiobmann Anton Reinthaller, ein ehemaliger SS-Brigadeführer, sollte auch dir bekannt sein. Es war in allen Zeitungen. Das Bild des SS-Mannes hing groß hinter Haimbuchner an der Wand.

https://rechtsdrall.com/2016/11/22/haimbuchner-ehrt-ss-brigadefuehrer/

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mercedescabrio (5.482 Kommentare)
am 21.04.2017 18:43

du LIVO was kannst du ausser die nazikeule schwingen. das ist fast 80 jahre her und intressiert niemanden mehr. ausser jene die davon gut leben.

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Honigsammler (4.501 Kommentare)
am 21.04.2017 18:54

Das war 11. 2016, Fleischhacker.
Vor 80 Jahren hat dein Bauernbub noch nicht gelebt.
Und Mord verjährt nicht.

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mercedescabrio (5.482 Kommentare)
am 21.04.2017 22:14

@honigsammler, dein hirn ist ganz schön verpickt.

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Honigsammler (4.501 Kommentare)
am 21.04.2017 23:22

Aber ich habe kein Blut auf den Fingern, wie ein Fleischhacker!

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Steinbrueckfeind (1.281 Kommentare)
am 21.04.2017 21:33

... aha ... welchen Zusammenhang wollen Sie damit herstellen?

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Honigsammler (4.501 Kommentare)
am 21.04.2017 23:20

Was wohl?
Ich unterstelle ihm einen Nahebezug zu einem SS-Schergen, das ist wohl offensichtlich.
Sie können sich ihre naive (blöde) Frage also sparen, sollten sie denken.

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Steinbrueckfeind (1.281 Kommentare)
am 21.04.2017 21:22

... Haimbuchner?

Was ist mit ihm?

Ich habe ihn vor etwa 10 Jahren persönlich als intelligenten Menschen mit gesunder Einstellung kennengelernt.

Ist irgendetwas mit ihm?

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( Kommentare)
am 21.04.2017 22:15

Den Text, den du oben schriebest, den müsste der Haimbuchner als Politiker glaubhaft vertreten, statt dass er sich im Ruhm der tapferen Nazischergen sonnt.

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vinzenz2015 (46.149 Kommentare)
am 26.04.2017 13:48

Das ist mit ihm:
hier sogar mit Bild!

http://m.oe24.at/oesterreich/politik/Aufregung-um-FPOe-Festakt-fuer-SS-Brigadefuehrer/259570358

Der LHStv. ehrt 2016 öffentlich einen SS-Brigadeführer!

Das ist mit Heimbuchner!!!

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