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"Der Klosterhof ist ein Stück Linzer Geschichte"

02. Dezember 2017, 00:04 Uhr
"Der Klosterhof ist ein Stück Linzer Geschichte – er muss gerettet werden"
Tagesgespräch: Insolvenz des Klosterhofes. Bild: Weihbold

LINZ. Das sagen viele Linzer über das Traditions-Wirtshaus – wie geht’s nach der Pleite weiter?

"Der Klosterhof ist ein Stück Linzer Geschichte – er muss gerettet werden"
Das Herzstück, der größte Gastgarten mit 1400 Plätzen Bild: Weihbold

Jeder Linzer kennt ihn, beinahe jeder ist schon mindestens einmal in der Gaststube oder im lauschigen Gastgarten gesessen: das Linzer Traditionswirtshaus Klosterhof auf der Landstraße. Dass das Lokal insolvent ist, war auch gestern noch Tagesgespräch. Wie berichtet, belaufen sich die Schulden auf insgesamt 1,1 Millionen Euro.

Die OÖNachrichten machten sich auf Spurensuche. Das Ergebnis einer Umfrage: So manch einer verlor ein kritisches Wort über den Wirt, der sich gern in Kitzbühel golfspielend und in Feinschmeckerrunden edelste Tropfen trinkend fotografieren ließ und jahrelang mit katastrophalen Bilanzen durchkam. Doch dass der Klosterhof gerettet werden müsse, stand für alle außer Frage.

"Der Klosterhof ist eine Linzer Institution. Ich hoffe, dass es ihn weiterhin geben wird", sagt etwa Gerda Obermüller (74). Ernst Aumayr (72) ist früher gerne in den Gasthof gegangen. "Es wäre aber ein Jammer, wenn der Klosterhof nicht mehr bestünde. So ein Haus gibt es sonst nicht. Wenn ein neuer Pächter innen investieren würde und ordentliches Personal engagieren würde, könnte der Klosterhof wieder funktionieren."

 

Das sagt der Chef

Fredericke Wohlschlager kann sich nicht erklären, warum es so weit kommen konnte. "Im Sommer ein Gulasch, dazu ein kleines Bier im Gastgarten, das gehört doch einfach dazu", sagt die Linzerin. "Ewig schade" würde sie es finden, wenn es das künftig nicht mehr geben würde. Ein anderer, der nicht genannt werden will, sagt: "Die Stadt muss jetzt eingreifen, denn so ein schönes Platzerl gibt es sonst nirgendwo."

"Der Klosterhof ist ein Stück Linzer Geschichte – er muss gerettet werden"
In der Gaststube Bild: Weihbold

45 Mitarbeiter, die noch auf das November-Gehalt und das Weihnachtsgeld warten, sind derzeit im Traditionsbetrieb beschäftigt. Ein Großteil davon hat dem Vernehmen nach erst am Mittwoch von der Pleite erfahren. Dementsprechend getrübt ist die Stimmung und die Motivation in der Belegschaft. "Nachdem ich das gehört hab’, hab’ ich den ganzen Tag nur gezittert", sagt eine Angestellte. Auch so mancher Kunde versucht bereits, die Reißleine zu ziehen. Drei kleinere Weihnachtsfeiern seien am Mittwoch bereits storniert worden, heißt es.

Seitens der Unternehmensführung gab man sich zurückhaltend. Er habe Verantwortung für 45 Dienstnehmer, sagte Johann Dobersberger, der seit 1995 Geschäftsführer ist. Er werde "alles daran setzen, dass es weitergeht". Viele der Mitarbeiter "begleiten uns seit vielen Jahren. Daher ist mir, gerade jetzt vor Weihnachten, die Fortsetzung eine Herzensangelegenheit."

Dazu muss zunächst einmal das Sanierungsverfahren erfolgreich über die Bühne gehen, was angesichts der Vermögenssituation ungewiss ist. Branchenkenner halten es für klüger, wenn Verpächter Stiegl einen Neuanfang mit einem neuen Partner wagen würde. (nieg/wal/dm)

Video: Traditionswirtshaus "Klosterhof" pleite

Geschichte des Gasthofs

1929 - Gasthof: Nachdem das Gebäude zuvor eine Bibliothek des Stifts Kremsmünster beherbergt hatte, wurde es 1929 von der Stiegl-Brauerei gepachtet und zum Gasthaus „Klosterhof“ umgestaltet.

1974 - Gerüchte: Aufregung in Linz löste das Gerücht aus, dass der Gasthof zu einem Kaufhaus umgebaut werden sollte. Das Stift Kremsmünster und Stiegl dementierten.

1978 - Übernahme: Wienerwald-Chef Friedrich Jahn übernahm das Lokal. Bedingung von Stiegl: Es sollte nicht zur Wienerwald-Filiale umgebaut werden.

1995 - Neue Leitung: Mit dem 1. Jänner 1995 übernahm der jetzige Geschäftsführer Johann Dobersberger, im Bild mit Ehefrau Edith, den Klosterhof. Zudem wurde der Gasthof für 50 Millionen Schilling saniert.

2017 - Insolvenz: Am 30. November wurde bekannt, dass der Klosterhof insolvent sei.

 

Umfrage

Das Stieglbräu zum Klosterhof an der Linzer Landstraße ist insolvent. Was bedeutet das für Sie und wie soll es mit diesem Traditionsbetrieb im Herzen von Linz weitergehen?

"Wenn der Klosterhof zusperren müsste, wäre das ein Wahnsinn und sehr schade. Das ist ja ein Kulturgasthof. Im Sommer gehe ich gern in den Gastgarten auf ein Getränk.“
Manfred Hackl, Linz

"Nachdem Linz sonst überhaupt keinen Gasthof im Zentrum hat, der traditionsreich kocht, würde dieser sehr fehlen. Der Gasthof ist so schön, der ist ein richtiger Magnet.“
Maria Hagleitner, Linz

"Sollte es den Klosterhof nicht mehr geben, würde damit ein Stück Linzer Tradition fehlen. Ich gehe alleine wegen des schönen Gastgartens mindestes ein Mal pro Jahr hin.“
Hubert Lengauer, Linz

"Es wäre wirklich schade, wenn es diesen Traditionsbetrieb nicht mehr geben würde. So einen Gastgarten mitten in der Stadt, der so ländlich wirkt, ist ja so selten.“
Nevenka Gajic, Linz

"Ein neuer Pächter müsste viel investieren und gutes Personal holen, um Erfolg zu haben. Ich war zuletzt nicht mehr zufrieden, aber ein Aus wäre doch ein Jammer.“
Ernst Aumayr, Linz

 

 

 

 

 

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19  Kommentare
19  Kommentare
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aviationpassionate (280 Kommentare)
am 02.12.2017 22:30

Und viele Linzer haben im Klo-Hof schon schlechte Erfahrungen gemacht. Grantige Kellner, schlechte Küche, lange Wartezeiten.

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tacitus (4.799 Kommentare)
am 02.12.2017 21:59

Der Kl Hof ist seit 30 J total veraltet, ein konzept das in die 50iger J passt. Schlechte Küche, unfreundliches personal, keine innovative Idee, Ein Wunder, dass er sich so lange gehalten hat.

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jago (57.723 Kommentare)
am 02.12.2017 11:51

Nichts ist mir wurschter als die Wirtshäuser.

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naalso (2.144 Kommentare)
am 02.12.2017 11:47

Und wieder der Hager im Video... Grund genug, das Video sofort wegzuklicken.

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( Kommentare)
am 02.12.2017 11:26

Ich glaube, diese Gaststätte
heißt im Volksmund nicht umsonst "Klo Ho"
und somit die Betreiber Klo- Ho- Wirte.

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rowado (290 Kommentare)
am 02.12.2017 10:04

Es fehlt der frische Wind!
Ich würde mir das Augustinerbräu in Salzburg als Vorlage nehmen.

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adaschauher (12.083 Kommentare)
am 02.12.2017 08:37

Hat schon einmal wer überlegt dass das grauslichste Bier Stiegl heisst Es wäre z B genug Platz eine kleine aber feine Brauerei zu installieren Beispiele gibt's genug ,die ein paar Biersorten brauen und damit die Leute ansprechen dazu ein netter Wirt und freundliches Personal und mitten in Linz geht's wieder aufwärts

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alleswisser (18.463 Kommentare)
am 02.12.2017 08:44

Ob es die "kleine, feine Brauerei" auch derstemmt, gegenüber dem Eigentümer als Hauptmieter aufzutreten und Zahlungsschwierigkeiten des Pächters zu schlucken?

Mir scheit, du hast wenig Ahnung vom Wirtschaftsleben.

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adaschauher (12.083 Kommentare)
am 02.12.2017 11:26

Du schon drum bist du der alleswisser

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 02.12.2017 08:36

Soll ihn doch Stiegl selbst übernehmen.

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contra (1.272 Kommentare)
am 02.12.2017 08:31

Ich trau mich ja nicht mehr die Wahrheit zu sagen sonst wird mein Posting wegen Beleidigung wieder gelöscht - aber es müssten zu allererst der Pächter "erneuert" werden und dann die durch jahrzehntelanges Rauchen kontaminierten Räumlichkeiten dekontaminiert werden - zur "Einschulung" sollte der neue Pächter von Stiegl nach Salzburg beordert werden um sich dort die etwa 6 bis 10 vergleichbaren Gasthöfe anzuschauen - damit er weiß wie sowas geht!

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alleswisser (18.463 Kommentare)
am 02.12.2017 08:51

Kannst du mir diese vergleichbaren Gasthöfe nennen? Fahre nämlich heute Samstag nach Salzburg und bin Neuem stets aufgeschlossen.

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rowado (290 Kommentare)
am 02.12.2017 09:59

Schau mal ins Augustinerbräu zu Mülln

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alleswisser (18.463 Kommentare)
am 02.12.2017 10:04

Das ist das einzige, welches ich kenne und ich auch mehrmals im Jahr dort. Aber trotzdem hat es ein völlig anderes Konzept und ist daher mit dem Klosterhof nur bedingt vergleichbar.

Der Vorposter schreibt von 6-10 vergleichbaren Gasthöfen.

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bore (78 Kommentare)
am 02.12.2017 10:30

Die Stiegl - Brauwelt ist zum Beispiel eins der besten Gasthöfe mit netten Gastgarten in Salzburg.

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alleswisser (18.463 Kommentare)
am 02.12.2017 08:02

Mein heimlicher Wunsch wäre ein Rückzug von Stiegl und die Umgestaltung des Linzer Klosterhofs im Sinne des Franchisingkonzepts "Hofbräuhaus".

Ambiente und Lage des Klosterhofs inkl. Biergarten wären ideal. Ich kenne es in Österreich vom 05/2017 eröffneten "Hofbräu am Steinertor" in Krems an der Donau. Dort ist auch ein ehemaliges, in die Jahre gekommenes Traditionswirtshaus komplett überarbeitet worden und bei meinen Besuchen war es immer gesteckt voll.

https://www.hofbraeu-am-steinertor.at/

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alleswisser (18.463 Kommentare)
am 02.12.2017 07:56

"Viele der Mitarbeiter begleiten uns seit vielen Jahren. Daher ist mir, gerade jetzt vor Weihnachten, die Fortsetzung eine Herzensangelegenheit."

Vor lauter Herzlichkeit hat der Herr Dobersberger seinen lieben Mitarbeitern sowohl Novembergehalt als auch Weihnachtsgeld vorenthalten und damit auch deren Familien ein 'ganz besonderes unvergessliches' Fest beschert.

Oder um es mit mit einem bekannten Zitat zu sagen: "Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte."

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derbaer (1.015 Kommentare)
am 02.12.2017 07:15

Jeder kennt ihn, den Klosterhof. Jeder kennt aber auch die legendär unfreundlichen Kellner, die überteuerten Preise, die mittelmässige Qualität und Schauergeschichten, was Lehrlinge so zu erdulden haben. Mag sein, dass das alles der Vergangenheit angehört aber dies haftet einem Betrieb an, wenn er nicht sichtbar gegensteuert. Und von einem Gastgartenbier allein kann kein Wirt leben, das ist klar. Vielleicht sollte man mal nach Salzburg schaun und die Gepflogenheiten des Müllnerbäu übernehmen. Ein Bierbeisl kann ruhig auch SB sein. Und wer teuer essen gehen will, sucht sich ohnehin ein anderes Ambiente.

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Baumblatt (349 Kommentare)
am 02.12.2017 01:19

Der Standort kann eine Goldgrube sein. Der Klosterhof muss viele Fehler gemacht haben, wenn er sowas in den Sand setzt.

Ich hoffe, es kommt ein fähiger Gastronom, bei dem Lebensmittelqualität und Kundenzufriedenheit an oberster Stelle stehen.

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