Der Hintermann der Power-Frauen

Von Christoph Zöpfl   03.August 2017

Der Erfolg hat viele Väter (und Mütter). Beim Siegeslauf des österreichischen Frauen-Nationalteams bei der Fußball-EM ist das nicht anders. Während sich jetzt so mancher „Wichtikus“ ins Rampenlicht drängt, gibt es andere, die nach wie vor bescheiden im Hintergrund arbeiten. Und wirklich wichtig sind.

Ein solcher Hintermann der Power-Frauen ist Reinhard Wögerbauer aus Leonding. Er ist seit 2011 als Physiotherpeut der ÖFB-Frauen. Sein Betätigungsfeld hat sich längst vom Körper hin zum Geist und zur Seele erweitert. Wögerbauer gilt intern als wichtige Vertrauensperson. Es kommt daher nicht selten vor, dass beim Jubeln die eine oder andere Spielerin gleich einmal den „Reini“ ansteuert, um mit ihm die Freude zu teilen. Wie sehr Wögerbauer mit dieser Mannschaft verbunden ist, merkt man sofort, wenn er beginnt, über die sensationellen Leistungen bei dieser EM zu sprechen. „Es gibt nur ganz wenige Fußball-Mannschaften, die wirklich ein Herz und eine Seele haben. Unser Team ist so eine, das spüren die Zuschauer, und darum gibt es diese Begeisterung“, schwärmt der vielbeschäftigte Fit-Macher.

Der Erfolgslauf von Viktoria Schnaderbeck und Co. stellt jetzt die Freizeitplanung des 51-Jährigen auf den Kopf. „Mir kommt gerade der ganze Urlaub abhanden. Aber ich empfinde diese EM als Geschenk“, sagt der Familienvater (2 Kinder), der nach einem Job als Verkäufer auf dem zweiten Bildungsweg zum Physiotherapeuten wurde und eine Praxis in Leonding betreibt. Er hat jetzt keinen Beruf mehr, er lebt eine Berufung.