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Den Traum vom eigenen Haus verwirklicht

09.Dezember 2015

Veronica Maira steht vor ihrem Ziegelhaus in Busungu im ostafrikanischen Tansania. Maira ist die erste Frau in der Mara-Region, die sich ihren Traum vom eigenen Haus erfüllen konnte: mit einem Mikrokredit und großem Willen.
Denn die 40-Jährige musste kämpfen. Sie hatte sich viel Fachwissen angeeignet, um selbständig Ackerbau zu betreiben und um sich schließlich für einen Kredit zu qualifizieren. Das passte ihrem Ehemann aber gar nicht. Er stellte sie vor die Wahl: Entweder sie vergisst den Traum vom Haus, oder er geht.

Die sechsfache Mutter hat sich durchgesetzt: Das Haus steht, ihr Mann kam zurück. Aber nur unter der Bedingung, dass er sich um die Kinder und den Haushalt kümmert, wenn sie auf dem Feld ist.

Hungersnöte sind vorbei

Eine Geschichte, wie sie in Tansania seltener nicht sein könnte: Lange Zeit gab es Hungersnöte, Gleichberechtigung war ein Fremdwort. Erst durch den Einsatz von Saria Amillen Anderson und ihres Vereins VIFAFI (Victoria Farming and Fishing Group) hat sich vieles geändert.

Seit 2000 gehören die Schulungsprogramme in der Landwirtschaft zu den Hauptprojekten. „Nachdem die Bauern gelernt haben, den Boden bestmöglich zu bearbeiten, war es mit dem Hunger bald vorbei“, erzählt Anderson. Man brachte den rund 3600 teilnehmenden Familien bei, dass sie neben der kartoffelähnlichen Knolle Maniok auf ihren Feldern auch Mais, Hirse und Bohnen anbauen können. Inzwischen produzieren sie Überschüsse, die sie auf dem Markt verkaufen können.

Die Gründung von VIFAFI geht auf eine Initiative von „Sei so frei“, der entwicklungspolitischen Aktion der Katholischen Männerbewegung, zurück. Mit Ende des Jahres zieht man sich aber aus dem Projekt zurück: „Es ist uns in den letzten 15 Jahren gelungen, hochwertigen Lebensraum in der Mara-Region zu schaffen“, sagt Projektleiter Franz Hehenberger. Weil hinter jedem Teilnehmer eine vielköpfige Familie steht, haben „rund 100.000 Menschen gelernt, wie sie in ihrer Heimat nicht nur überleben, sondern besser leben können“. Nächstes Jahr beginnt das Entwicklungsprogramm in 20 weiteren Dörfern, die noch in extremer Armut leben.

Veronica Maira sieht das Ende des Projekts in ihrer Region ohne Wehmut: „Weil ich weiß, dass wir unser Leben jetzt ohne Unterstützung schaffen.“     (pas)

 

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28. März 2024