Debatte um Liftbau in KZ-Gedenkstätte Mauthausen
MAUTHAUSEN. "Die haben uns einen Turm mitten ins KZ gepflockt. Das gibt es auf der ganzen Welt nicht", sagt Willy Mernyi, Vorsitzender des Mauthausen Komitees Österreich, sichtlich verärgert über den Sichtbeton-Turm, der ohne vorherige Debatte in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen errichtet wurde.
Er soll nach dem Einbau eines Lifts künftig Menschen im Rollstuhl den langen Weg um das Lagergelände ersparen.
"Der Turm muss abgerissen werden", fordert Guy Dockendorf, Präsident des Internationalen Mauthausen Komitees, das KZ-Überlebende aus 22 Nationen vertritt. "Wäre ich als Wissenschafter gefragt worden, hätte ich sicher Nein zu so einem Bau gesagt, weil es sich um eine unverhältnismäßige Intervention handelt", sagt Bertrand Perz, Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats der Gedenkstätte.
Denkmalschutz genehmigte Lift
Jochen Wollner, kaufmännischer Leiter der Gedenkstätte, sagte zu den Vorwürfen : "Der Lift wurde gebaut, nachdem wir über Jahre von Besuchern die Mitteilung erhalten hatten, dass der barrierefreie Umweg so weit ist." Auch der Denkmalschutz hat den Liftbau im ehemaligen KZ bewilligt. "Es musste eine Lösung sein, die würdig ist für bewegungseingeschränkte Menschen, gerade an einem Ort der Massenvernichtung", sagt Denkmalschützer Bernd Euler-Rolle.
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