Das Linzer Auge wird abgebaut, jetzt werden Schuldige gesucht

06.Juli 2010

In der Nacht zum 4. Juni wurde das Linzer Auge aus seiner Verankerung gerissen. Die Plattform war von der Hochwasser führenden Donau gegen die Schiffsanlegestelle beim Urfahraner Marktgelände getrieben worden. Dort hatte es sich verhakt. Seit ihrer Bergung lag die einst schwimmende Plattform an Land und wurde von Sachverständigen geprüft.

Die Prüfung ist nun abgeschlossen, das Ergebnis des Sachverständigen soll diese Frage beantworten: Was führte dazu, dass das als hochwassersicher geltende Linzer Auge der Naturgewalt nicht standgehalten hat? Dem Vernehmen nach könnte eine unsachgemäß angebrachte Schweißnaht Mitschuld an der Havarie haben. Christiane Karner von der Architektenkammer – dieses Gremium hatte der Stadt Linz anlässlich des Kulturhauptstadtjahres das Linzer Auge geschenkt – sagt: „Wir werden die Befundaufnahme mit den an der Verankerung des Auges beteiligten Firmen besprechen.“

Schaden gedeckt

Es werde eine außergerichtliche Einigung angestrebt, weil der entstandene Schaden jedenfalls durch eine Haftpflichtversicherung abgedeckt ist. Bis zur endgültigen Klärung der Sachlage wird das in seine Bestandteile zerlegte Linzer Auge im Linzer Schwerlasthafen zwischengelagert.

Unabhängig davon will sich die Architektenkammer an jener slowakischen Werft schadlos halten, die für den offensichtlichen Konstruktionsfehler verantwortlich ist. Wie berichtet hat sich das Linzer Auge nicht durch die Wasserkraft der Donau gedreht. (att)