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Dank Hitze und Trockenheit erwarten unsere Obstbauern eine Rekordernte

Von Alfons Krieglsteiner, 11. August 2018, 00:05 Uhr
Dank Hitze und Trockenheit erwarten unsere Obstbauern eine Rekordernte
Griff ins Blaue: Johannes Schiefermüller bei der Zwetschkenernte auf seiner Plantage in Buchkirchen bei Wels Bild: privat

LINZ. Keine Spätfröste, kein Hagel, kaum Schädlinge: Die guten Seiten des Hitzesommers.

Schäden wie noch nie verursacht die Trockenheit der heimischen Landwirtschaft. Das Grünland ist schwer in Mitleidenschaft gezogen, beim Getreide gibt es dramatische Ernteausfälle. Da sind Oberösterreichs Obstbauern in einer beneidenswerten Lage: Sie dürfen sich über ein üppiges "Schüttjahr" freuen.

"Hagel und Spätfröste haben in den vergangenen drei Jahren wenig Obst reifen lassen", sagt der Gmundner Obstbau-Experte Heinrich Metz. Doch die Bäume konnten in dieser Phase Kraft sammeln für einen reichen Blütenflor. Heuer war es so weit: Trocken-warmes Blühwetter im März und April bot den bestäubenden Insekten beste Bedingungen. "Außerdem gab es keinen nennenswerten Hagelschlag, kaum Stürme und Überflutungen, und die Trockenheit ließ Pilzerkrankungen keine Chance", sagt Heimo Strebl, Obstbaureferent der Landwirtschaftskammer.

Bienen, Hummeln und viel Wind

Typisch war heuer die "rasche, kompakte Blüte aller Obstsorten, die alle schön gleichmäßig bestäubt wurden", so Strebl. Wobei der ungewöhnlich oft wehende Ostwind den Bienen, Hummeln und Faltern bei der Bestäubungsarbeit kräftig assistierte.

Schon die Marillenernte sei "sehr üppig" ausgefallen, sagt Obstbauer Johannes Schiefermüller (35) aus Buchkirchen. Da wollte die Kirsche nicht nachstehen. Und jetzt sind die Zwetschken dran. Sieben Sorten baut er auf einem halben Hektar an. Derzeit ist die Spitzensorte "Toptaste" erntereif. Seit 1994 ist sie auf dem Markt, dunkelblau, oval, mit gelbem, süß-saftigen Fruchtfleisch. Verkauft wird sie in Buchkirchen ab Hof.

"Die Zwetschkenernte wird heuer gewaltig", bestätigt Heimo Strebl. Auf 23,6 Hektar werden sie in Oberösterreich angebaut (Kirschen: 70 Hektar), mit Schwerpunkt im Naturpark Attersee/Traunsee. Auch im Garten von Heinrich Metz (74) biegen sich die Äste unter der Last der Früchte der erntereifen Sorten Wangenheim, Italienische und Bosnische. "So einen Fruchtbehang habe ich seit 60 Jahren nicht erlebt", sagt Metz.

Schlechtes Jahr für Blattläuse

Auch die Äpfel gedeihen prächtig. Denn "ein gesunder, gut verwurzelter Apfelbaum verträgt Trockenheit", erklärt Strebl. Von Pilzbefall blieben sie heuer verschont, und weil das Triebwachstum infolge der Trockenheit schon im Juni gestoppt wurde, war auch die Blattlaussaison viel früher als sonst vorbei. Und wenn man dann auch noch den Apfelwickler ("Obstmaden") mit Pheromon bekämpft hat, muss man kaum mit "wurmstichigen" Äpfeln rechnen.

Ein Wermutstropfen: Bei Trockenheit stockt das Dickenwachstum der Früchte. Wenn es nicht bald einmal gut 50 Liter pro Quadratmeter regnet, werden sie deshalb heuer relativ klein bleiben.

Schlechte "Karten" hatten heuer nur die Erdbeerproduzenten: Hitze und Trockenheit zur Reifezeit im Frühsommer setzten den Beeren stark zu. Umso besser ist die Fruchtbildung bei den Walnüssen, und im Wald gibt’s Bucheckern en masse. Was man derzeit ernten kann? Zwetschken, Himbeeren, Brombeeren, in höheren Lagen auch noch Gartenheidelbeeren. "Mit allem sind wir heuer drei bis vier Wochen früher dran", sagt Strebl. Doch das üppige Obstjahr ändere nichts daran: "Gesamtlandwirtschaftlich bleiben die Sorgen groß, wie es weitergehen soll."

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19  Kommentare
19  Kommentare
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teja (5.824 Kommentare)
am 12.08.2018 16:06

Endlich keine Suderanten und Jammerenachrichten.

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teja (5.824 Kommentare)
am 12.08.2018 16:05

Endlich keine suderanten und jammerenachrichten.

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amha (11.322 Kommentare)
am 11.08.2018 14:41

Tolle Nachricht! Dieses Jahr werden also die gut verdienenden Obstbauern die Jammergulden an die Körndlbauern abdrücken; und nicht die Allgemeinheit. zwinkern Oder hab ich da was missverstanden?

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( Kommentare)
am 11.08.2018 11:33

Die Äpfel kommen aus Polen, aus Südtirol. Dort wird der Preis bestimmt. Die Ernte ist dort immer verhältnismässig ausgeglichen. Hier ist das Angebot gleich. Der Transport von 40 Tonnen Äpfel aus Polen kostet ca.2000 Euro, also 5 Cent je kg. Der Preis der Steierischen Äpfel ist schon etwas höher. Heuer haben wir selber ausreichend an allem. Kirschen, Zwetschken, Äpfel, Birnen. Ich kann sagen: "Unsere eigenen Speicher sind voll!" Es kann also ein strenger Winter kommen.

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vonWolkenstein (5.562 Kommentare)
am 11.08.2018 10:48

Von Pilzbefall blieben sie heuer verschont und auch die Blattlaussaison war viel früher als sonst vorbei, steht im Beitrag der OÖN. Ich frage mich, warum wird dann das Obst 25mal in der Saison gespritzt. Ich habe in der Nachbarschaft einen Obstbauern und sehe, wie oft dieser mit seiner Spritze ausfährt. Mir ist mittlerweilen der Appetit auf das Plantagenobst vergangen und esse nur noch eigenes Obst so lange der Vorrat reicht.

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alf_38 (10.950 Kommentare)
am 11.08.2018 11:28

Ein Apfel wird bis zu 31 x gespritzt -
https://www.deutschlandfunk.de/johann-g-zaller-unser-taeglich-gift.1310.de.html?dram:article_id=413830

Einfach nicht kaufen und gut ist. Solange es den Leuten egal ist, wird es auch die Giftspritzer geben.

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vonWolkenstein (5.562 Kommentare)
am 11.08.2018 14:26

Das ist ja noch schlimmer. Ist dieses Obst eigentlich nicht schon Sondermüll?

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Gugelbua (31.805 Kommentare)
am 11.08.2018 10:25

alle Jahre wieder wenn ich beim Spazierengehen an private Hausgärten vorbeikomme und sehe wie das Obst in den Wiesen liegt und an den Bäumen schon verfault, bemerkt man den Überschuß und gerade die Gruppe kauft sich dann die exotische Ware im Supermarkt, versteh einer die Leut grinsen

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alf_38 (10.950 Kommentare)
am 11.08.2018 11:28

Du hast so recht !!!! 👍🏻

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( Kommentare)
am 11.08.2018 10:15

Stimmt, heuer ist kein Blattlausjahr!

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Berkeley_1972 (2.243 Kommentare)
am 11.08.2018 08:23

Und um wie viel sinken dann die Preise?

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 11.08.2018 08:26

gar nicht. Die Gierschlümpfe warten darauf, die Preise erhöhen zu können. traurig

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vonWolkenstein (5.562 Kommentare)
am 11.08.2018 10:54

Den Preis bestimmt nicht der Bauer, sondern die Handelsketten. Wenn der Bauer aufmuxt, kann er sich seine Äpfel gleich auf den Hut stecken. Das ist leider die traurige Realität. Würden die Bauern besser zusammenstehen und gemeinsam gegen den Handel auftreten: es würde ihnen nicht viel nützen, weil bei den offenen Grenzen, die wir haben wird die Ware ganz einfach importiert.

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 11.08.2018 11:08

Auf dem Bauernmarkt sind sie genau so teuer wie im Geschäft.
Also schweben sie weiter auf ihrer Wolke...aus Stein. zwinkern

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vonWolkenstein (5.562 Kommentare)
am 11.08.2018 12:18

Dadurch, dass ich auf einer Wolke schwebe, habe ich den besseren Überblick. Und da sehe ich, dass auf dem Bauernmarkt erstens die Preise unterschiedlich sind und ich dort auch weniger vergiftete Äpfel vorfinde. Weiters sehe ich, dass der Bauer, der seine Äpfel verkauft, auch ein Recht hat, für die Zeit, die er auf dem Markt steht, etwas zu verlangen.(Sie würden sich auch nicht gratis auf einen Markt stellen, um Waren zu verkaufen.) Würde er den Stundenlohn eines Hilfsarbeiters einsetzen, dann hätten die Äpfel zwar einen fairen Preis, aber er würde sie nicht an den Mann/die Frau bringen.

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jago (57.723 Kommentare)
am 11.08.2018 07:39

Die Äste liegen schon auf den Straßen herum, die der Wind gebrochen hat.

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Karlchristian (4.584 Kommentare)
am 11.08.2018 07:52

Habe mehr als 5o% weggeschnitten, sonst wären alle Bäume zusammengebrochen

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 11.08.2018 08:28

Auch Äpfel haufenweise, aber wehe du klaubst einen auf! Da schreien sie gleich von Flurdiebstahl.

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vonWolkenstein (5.562 Kommentare)
am 11.08.2018 11:04

Die Realität schaut aber anders aus. Wer einen Obstgarten neben einem Wander- oder Radweg hat, weiß ein Lied davon zu singen, wie frech viel Leute heute sind. Es werden ganze Bäume leergefressen und wenn sich der Besitzer wehrt, bekommst er "Giersau" udgl. zu hören. Obst, das am Boden liegt bedeutet für die meisten Zeitgenossen, dass es zur freien Entnahme ist. Dass Mostobst einige Tage liegen soll, ehe es verarbeitet wird, wollen viele gar nicht zur Kenntnis nehmen; da wird eingesackt, was das Zeug hält.
Fragen Sie Betroffene, dann können Sie "mitreden".

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