Damm-Problem: Sanierung hat Vorrang vor Klagen
PERG. Ausmaß der aufgedeckten Mängel ist noch unklar. Schadensbehebung ohne Eingriff in den Dammkörper möglich.
In einer dreistündigen Sitzung haben gestern die Geschäftsführer der Machland-Damm Betriebsgesellschaft die Standortgemeinden über die jüngst entdeckten Mängel informiert. "Wir sind uns einig, dass die Nachrüstung so rasch als möglich erfolgen muss. Da wir es mit einem versteckten Mangel zu tun haben, müssen die Baufirmen dafür geradestehen", sagt Herbert Froschauer, Bürgermeister von Mitterkirchen (VP) und Sprecher der sieben Standortgemeinden im Machland.
Die Geschäftsführung habe ein Sanierungskonzept mit mehreren Varianten vorgelegt. Dieses soll in Absprache mit Sachverständigen zum Einsatz kommen. "Positiv ist, dass die Mangelbehebung ohne Eingriffe in den Dammkörper erfolgen kann", sagt Froschauer im OÖN-Gespräch. Er hält auch fest, dass der Damm funktioniert – dies habe bereits das Hochwasser im Juni 2013 gezeigt. Keine klare Antwort gibt es in der Frage, wer denn die Mängel zu verantworten hat. In sämtlichen Bauabschnitten waren Arbeitsgemeinschaften mehrerer Firmen tätig. "Wer genau wo gebaggert hat, wissen wir nicht im Detail. Wir sprechen mit den Baufirmen ebenso wie den Büros, die mit der Bauaufsicht betraut waren", sagt Machland-Damm-Geschäftsführer Thomas Huber. Weiters unklar ist laut Huber, wie umfangreich die Mängel sind: "Was wir haben, sind Stichproben. Da waren sechs von zehn nicht in Ordnung."
Tatsache sei, dass die Arbeiten nicht gemäß der Ausschreibungen erfolgt sind. "Da sind die Expertenmeinungen einhellig", sagt Huber. Demnach war parallel zum gesamten Erdwall eine Verbindung zum Grundwasserleiter herzustellen. Probeschürfungen zur Erstellung von Plänen für die Damm-Benützungsbewilligung haben nun gezeigt, dass dies nicht in ausreichendem Maß geschehen ist. Betroffen sind die Gemeinden Mitterkirchen, Naarn, Baumgartenberg und Saxen.
Die Machland-Damm Gesellschaft wird nun die am Bau tätigen Firmen auffordern, die Grabungen nachzubessern. Man gehe davon aus, dass dies im Einvernehmen erfolgt. Rechtliche Schritte behalte man sich zwar vor, man hoffe aber, ohne diese auszukommen. Im Wissen darüber, dass gerichtliche Auseinandersetzungen die Sanierung um Jahre verzögern könnten.
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Beweise sichern und schnelkstens reparieren, und vorher den Verantwortlichen die Nachbesserung selbst ermöglichen, das führt sicher nicht zu wesentlichen Verzögerungen, sollte es zu späteten Rechtsstreitigkeiten kommen.