Claudia Probst: "Pflanzendoktorin" leitet FH-Studium
Claudia Probst verantwortet in Wels den neuen Agrartechnologie-Studiengang.
Meine Tochter nennt mich immer Pflanzendoktorin", sagt Claudia Probst und lacht. Die offizielle Berufsbezeichnung der 40-Jährigen lautet Leiterin des Studiengangs Agrartechnologie und -management. Gestern wurde Probst offiziell präsentiert. Am 1. Oktober werden 30 Studierende an der Welser Fachhochschule dann mit dem neuen Studium beginnen. Sie werden sich nicht nur Kenntnisse in Bodenkunde, Pflanzenschutz und Bio-Landwirtschaft aneignen, sondern sich auch auf die Herausforderungen der Digitalisierung und Automatisierung in der Landwirtschaft vorbereiten.
Dieses Studium ist in Oberösterreich neu. Die vorangegangenen Monate waren für die gebürtige Deutsche Probst, die in Koblenz aufgewachsen ist, daher sehr stressig: "Wir mussten einige Projekte entwickeln, Schwerpunkte setzen und natürlich erst Lehrende finden. Marketing war natürlich auch ein großer Schwerpunkt", sagt sie. Dass Probst in Oberösterreich gelandet und mit ihrer Familie in Leonding heimisch geworden ist, war eher ein glücklicher Zufall.
Sie hat in Bonn Ernährungs- und Haushaltswirtschaft studiert, die Eltern hatten keinen Bezug zur Landwirtschaft. Geldknappheit war für sie der Grund, einen Job am Institut für Boden- und Ökosysteme anzunehmen. Dies war der Startschuss für eine Karriere in der Agrarwirtschaft, die die 40-Jährige unter anderem für einige Jahre nach Arizona sowie an die Washington State University in den USA führte. Dort erarbeitete sie sich einen Ruf als Expertin für Pflanzenkrankheiten.
Als ihr Ehemann in Linz ein Jobangebot erhielt, folgte ihm die zweifache Mutter, die in ihrer Freizeit gerne bei Yogaübungen entspannt und ihren Hund ausführt. Die USA zu verlassen, fiel der Familie anfangs nicht leicht. Mittlerweile hat Probst sich in Oberösterreich aber gut eingelebt: "Der Dialekt ist milde, man hört sich hinein. Ich lerne auch viel durch meine Tochter. Sie geht in Leonding in die Volksschule und sagt schon einmal ‘I’ anstelle von ‘Ich’."
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