Christian Haidinger: Er segelt mit Konzept und Begeisterung

Von Monika Raschhofer   08.Jänner 2018

Halbe Sachen macht er nicht. Weder im Beruf als geschäftsführender Gesellschafter eines Immobilienunternehmens, noch als Obmann der „messebraunau“, und schon gar nicht bei seinem liebsten Hobby, dem Segeln. Wenn Christian Haidinger etwas anpackt, dann zieht er es durch. Und er versteht es, andere fürs Mitmachen zu begeistern.

So auch für das bisher umfassendste Segelprojekt, das ihm eingefallen ist und das demnächst an Land beendet wird – mit einem Multimediavortrag, Ausstellung und Shanty-Liedern am 20. Jänner ab 18 Uhr im Schloss Ranshofen. „Mare Vostrum“, zu deutsch „Euer Meer“, ist das Motto für eine Reihe von Segeltörns auf den Spuren der österreichischen Seefahrt. „Es ist ja nicht mehr unser Meer, also Mare Nostrum. Wir sind dort zu Gast“, erklärt er und betont, dass er weder der Monarchie nachtrauert noch die Kriegsmarine verherrlichen will. Im Projekt, das er mit Gerhard Nagy geleitet hat, geht es um Erinnerung, um Spurensuche, um Gedenken. „Beim Untergang des Lloyd-Dampfers Linz sind mehr Menschen ums Leben gekommen als auf der Titanic“, erinnert er an ein beinahe vergessenes Unglück.

Die Glocke der Linz konnte geborgen und gereinigt werden, die OÖNachrichten berichteten über deren Präsentation in Braunau, bei der auch die Segelfreunde Haidingers und Klaus Schäfer, der Commodore des Yachtclubs Braunau-Simbach, dabei waren. Und es gab – nach den Projekten Atlantik und Odyssee auch für Mare Vostrum den Miramar-Preis, die höchste österreichische Auszeichnung für Hochseesegler – die dritte, das gab’s noch nie für einen Club.

Es gibt ein sichtbares Zeichen dafür, wenn Christian Haidinger im Segelmodus ist – den Bart. Mittlerweile trägt er ihn auch an Land – vielleicht ein Zeichen dafür, wie sehr ihn die geschichtliche Spurensuche auf See und an den Küsten geprägt hat. Er ist zielstrebig, begeisternd und kann herzlich lachen – auch über sich selbst, wie er in der Anekdotensammlung „Der Untergang“ beweist.