Chinesen vertrauten Handy: Am Krippenstein verirrt
GMUNDEN. Die zwei Studenten wanderten mit Straßenschuhen und Pullover.
Durchnässt, leicht unterkühlt, mit knurrendem Magen, aber unverletzt endete für zwei chinesische Studenten am Samstag ein Ausflug zur "Five Fingers"-Aussichtsplattform auf dem Krippenstein. Nur mit leichten Straßenschuhen und Pullover bekleidet, machten sich der 24- und 35-Jährige trotz Regens und schlechter Sicht zu Fuß von Obertraun aus auf den Weg. Bei ihrer Wanderung orientierten sie sich ausschließlich anhand von Google Maps und schätzten so die Distanz – vor allem die Höhenmeter – völlig falsch ein. Zudem verirrten sich die Studenten und setzten deshalb gegen 17.30 Uhr einen Notruf ab.
Damit begann der Einsatz von Bernd Dankelmayr, Ortsstellenleiter der Bergrettung Obertraun, und seinem Team. "Unsere Kommunikation lief über die Leitstelle, weil die Studenten zwar ein Handy, aber keine SIM-Karte hatten und somit nur den Notruf wählen konnten. Das war ein bisschen wie das Spiel Stille Post und zu Beginn eine Suche nach der Nadel im Heuhaufen." Direkter Kontakt war erst möglich, als die Chinesen einen deutschen Wanderer trafen, der sie zur Gjaidalm begleiten wollte. Die Bergrettung reagierte und verlagerte die Suche in dieses Gebiet. Vergeblich, denn auch der Deutsche hatte die Abzweigung zur Gjaidalm übersehen. Gegen 19.10 Uhr setzte die Gruppe erneut einen Notruf ab und teilte mit, dass sie sich nun auf der Talabfahrt Krippenstein befinden würde. Dort fand sie schließlich der ehemalige Hüttenwirt Toni Rosifka. Er brachte den deutschen Wanderer mit dem Quad zur Gjaidalm, die beiden Studenten wurden von der Bergrettung Obertraun zur Talstation der Krippensteinseilbahn begleitet. Insgesamt war die Bergrettung mit zwölf Mann im Einsatz.
Drei bis vier Mal pro Jahr eilen Bernd Dankelmayr und seine Kollegen Wanderern, die nicht ausreichend vorbereitet sind, zu Hilfe. "Es gibt Urlauber, die während ihres Aufenthalts gewisse Dinge erleben wollen und dabei nicht aufs Wetter achten. Auch am Samstag war es regnerisch und die Sicht schlecht. In solchen Fällen bleibt man besser unten. Das sagt einem der Hausverstand."
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Hats da oid Toni wieda amal in die Medien gschafft, Gratulation!
Würde der letzte Satz des Beitrags immer zur Anwendung kommen, gäbe es kaum Alpinunfälle.