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Chinesen in Klettersteig nur mit Sandalen unterwegs – gerettet

Von Friedrich M. Müller, 30. Juli 2018, 00:05 Uhr
Chinesen im Hallstätter Klettersteig nur mit Sandalen unterwegs – gerettet
Diesen Ausblick vom Echernwand-Klettersteig auf Hallstatt konnten die drei Urlauber aus Asien nicht genießen. Bild: BRD Hallstatt

HALLSTATT. Unfassbarer Leichtsinn: Acht Bergretter brachten einen 57-jährigen Asiaten und seine beiden Kinder sicher zu Tal – sie waren ohne jede Kletterausrüstung im Fels unterwegs.

Da schütteln erfahrene Alpinisten nur noch den Kopf: Ein 57-jähriger Chinese und seine Kinder bestiegen mit Sandalen und ohne jede Alpinausrüstung den Echernwand-Klettersteig. Glücklicherweise schlug eine ungarische Alpinisten-Gruppe Alarm, als zwei der drei Urlauber nicht mehr weitergehen konnten. Die Hallstätter Bergrettung brachte das Trio sicher ins Tal (nachrichten.at berichtete).

Nun sollen Piktogramme statt Wegweiser in Deutsch derart leichtsinnige Expeditionen ausländischer Gäste verhindern. "Das wollen wir im Ort umsetzen", sagt Dieter Eder, Chef der Hallstätter Bergrettung. Einsätze wegen Urlaubern ohne Bergerfahrung würden sich mehren. Mitte Mai mussten die Retter ein indisches Paar vom Salzberg über den Wanderweg zu Fuß ins Tal begleiten – sie hatten aufgrund der beginnenden Dunkelheit und der Geräusche im Wald "Angst vor wilden Tieren".

Den Einsatz der Bergretter werden die Chinesen zahlen müssen. Ob eine Versicherung die Kosten trägt, ist noch unklar. 300 Euro pro Stunde werden verrechnet. Was Bergretter Eder dennoch ärgert: "Der Vater war fast ein wenig stolz, dass er es so weit auf den Berg hinaufgeschafft hatte. Die Tochter hatte aber Einsehen."

Chinesen im Hallstätter Klettersteig nur mit Sandalen unterwegs – gerettet
"Unser Einsatz muss natürlich bezahlt werden.“ Dieter Eder, Leiter der Bergrettungsdienst-Ortsstelle Hallstatt Bild: BRD Hallstatt

"Unser Einsatz muss natürlich bezahlt werden.“
Dieter Eder, Leiter der Bergrettungsdienst-Ortsstelle Hallstatt

 

Endstation "Panoramaleiter"

Die 28-jährige Chinesin, die bereits mehrere Jahre in Deutschland lebt, erhielt von ihren Eltern und ihrem zwölfjährigen Bruder Besuch. Natürlich durfte bei dem Europa-Urlaub am Freitag ein Abstecher nach Hallstatt nicht fehlen. Dort entschlossen sie sich leichtsinnigerweise am Nachmittag zu der Klettertour – weil sie bei der Talstation der Salzberg-Seilbahn den Wegweiser zu dem 270 Meter langen Echernwand-Klettersteig entdeckten. Auf der fünfteiligen Skala des Schwierigkeitsgrades – A ist das leichteste Level – wird diese Tour mit B/C bewertet. Die Ehefrau des Chinesen blieb im Tal, die mit einem kurzen Rock und Sneakers bekleidete Frau und ihre mit Sandalen ausgerüsteten Begleiter stiegen in die Wand ein. Etwa in der Mitte war dann Endstation – vor der etwa 50 Meter über Grund verlaufenden "Panorama-Leiter". Vater und Sohn gaben auf, die Frau wartete oberhalb der Leiter vergebens auf ihre Angehörigen. Ungarische Kletterer wurden Zeugen und sicherten sofort die bergunerfahrenen Urlauber. Ein Alpinist rief via Handy seine im Tal verbliebene Ehefrau, die dann in der Talstation der Seilbahn Alarm schlug.

Tochter stieg bis zum Ende auf

Acht Mann der Hallstätter Bergrettung stiegen in den Klettersteig ein. Zu diesem Zeitpunkt waren die Asiaten bereits zweieinhalb Stunden unterwegs. 30 Minuten nach dem Notruf waren die Retter bei den Urlaubern und überreichten ihnen Helme und Klettergurte.

Dann seilten die Helfer den Vater und den Sohn ab. Die 28-jährige Tochter stieg in Begleitung eines Bergretters bis zum Ende des Echernwand-Klettersteigs weiter auf. Nach zwei weiteren Stunden war dann die Familie in Hallstatt unverletzt wieder vereint.

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5  Kommentare
5  Kommentare
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paulpeter (771 Kommentare)
am 30.07.2018 06:36

Des wirkt erst wenn die Einsätze selbst zu bezahlen sind, wie is des in der Schweiz nochmal.....die kennen keinen Pardon dort! 😈😈😈😈Bei uns,na ja. So lange es nu Freiwillige gibt die die anderen Retten is es gut, es gibt doch ah schon ah Berufsrettung, die Tuns net freiwillig oder?
Für sich Betroffene gilt die Unschuldsvermutung!

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morenews (5 Kommentare)
am 30.07.2018 07:35

Artikel gelesen? Der Einsatz ist von den Chinesen zu bezahlen.

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spoe (13.503 Kommentare)
am 30.07.2018 09:39

Alles Theorie, einen Zahlschein nach China senden und auf die Überweisung zu warten, dürfte nicht sehr aussichtsreich sein. Eine Mahnklage kann man sich bei Nichtbezahlung sparen.

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Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 30.07.2018 11:28

wir leben nicht mehr in deiner kleinen Welt.

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il-capone (10.383 Kommentare)
am 30.07.2018 06:14

Jeder Komsumtempel ist ausserhalb der Geschäftszeit abgesperrt.
Die Giftabteilung der Gartenmärkte haben sogar abgesperrte Vitrinen, damit sich die Gedankenlosen nicht versehentlich vergiften.

Die Touristiker aber demontieren die Eingangssperren mit voller Absicht, um, ... hmm ... wohl um mit den Schlagzeilen der Rettungseinsätze den Konsum-Tourismus anzukurbeln?

Die Einsatz-Beteiligten scheinen da ausdrücklich mitzuspielen ...

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