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"Brand aus" in Altmünster nach 52 Einsatzstunden

Von nachrichten.at/czm   11.Mai 2016

"Das bedeutet, dass die letzten verblieben Einsatzkräfte der Feuerwehr Altmünster nun endlich einrücken können. Aktuell sind diese noch mit Aufräumarbeiten beschäftigt, welche bald abgeschlossen sind", sagt Gruber.

Drei Feuerwehren mit 35 Einsatzkräften standen nach zwei Tagen und einer erneuten Nachtschicht am Mittwoch noch immer im Einsatz. Zwei Zwischendeckenbrände und ein Feuer an einem schwer zugänglichen Teil im Dachstuhl von Schloss Ebenzweier hielten die Einsatzkräfte noch auf Trab. „Ein schwerer Lkw mit Spezialkran hebt die eingestürzten Konstruktionsteile vom dritten Obergeschoß herunter. Erst dann können wir in die Räume reinkommen“, sagte Einsatzleiter Christian Gruber zu Mittag. Mit Wärmebildkameras wurde nach weiteren oder wieder aufflackernden Glutnestern gesucht. Die Atemschutztrupps schwitzten im Stiegenhaus bei 239 Grad Celsius. „Das ist eine Sisyphusarbeit.“

"Wollen das Schmuckstück erhalten"

Frühestens Donnerstag kann eine Begehung der Brandgruppe des Landeskriminalamtes sowie Sachverständige der Brandverhütungsstelle, des Bundesdenkmalamtes und Statikern stattfinden. Erst dann kann geklärt werden, ob für das Schloss noch eine Chance besteht. „Unsere Hoffnung ist, dass es wieder aufgebaut wird, wir wollen das Schmuckstück halten“, sagt Einsatzleiter Gruber. Ulrike Knall-Brskovsky, die oberösterreichische Abteilungsleiterin des Bundesdenkmalamts, ist betroffen: „Es war ein wichtiges Denkmal für uns. Und besonders schlimm, weil die jahrelange Sanierung fast abgeschlossen war.“ Wie schlecht es um das Schloss steht? „Sie dürfen alte Gebäude nicht unterschätzen“, sagt sie. „Aber wir haben zwei Probleme: den Brand und das Wasser.“

Schüler dürfte Zigarette weggeworfen haben

Die Brandgruppe des LKA hat mittlerweile herausgefunden, dass der Brand von einer achtlos weggeworfenen Zigarette ausgelöst wurde. Es können auch mehrere gewesen sein. Am Dienstag befragten die Ermittler zehn Personen. Einen Beschuldigten gibt es nicht. „Es ist ganz, ganz schwierig, einen Täter auszuforschen. Es ist aber naheliegend, dass es ein Schüler war, der sich dort aufgehalten hat“, sagt Gisbert Windischhofer vom Landeskriminalamt. Der Brand war im Rosengarten ausgebrochen. Der Zugang zum üblichen Raucherplatz beim Internat sei durch eine Baustelle verhindert, heißt es. „Wo der Brand ausgebrochen ist, hätte man nicht rauchen dürfen. Das ist klar“, sagt Windischhofer.

"Internat wird wieder aufgebaut"

Franz Spiesberger, der Vizebürgermeister (VP) von Altmünster und Bezirksschulrat im Bezirk Vöcklabruck, geht davon aus, dass die Schüler eines Tages wieder im Schloss einziehen werden. „Ich bin mir sicher, dass das Internat wieder aufgebaut wird. Es ist auch versichert. Nur lassen sich die Kosten noch nicht abschätzen.“

Für die Schüler heißt es aber erstmals ausweichen und eine Woche später schulfrei: Denn die freie Woche aufgrund des Brandes muss im Juli angehängt werden. „Die Tage müssen wieder reingebracht werden. Vielleicht sind da manche Lehrherren nicht begeistert, aber die Schule muss den Lehrplan im ohnehin kurzen Turnus durchbringen“, sagt Spiesberger. Landeshauptmann-Stellvertreter Thomas Stelzer (VP) präsentierte bei einem Krisengespräch die Ausweichpläne. Bis zu 150 Schüler können in Kremsmünster in der Tischler-Berufsschule untergebracht werden. „Sie würden mit einem Shuttlebus hin- und zurückgebracht werden“, sagt Spiesberger. 27 Plätze bieten sich in der Elektrikerberufsschule in Gmunden an und 44 Plätze im neuen Gebäude der Berufsschule Altmünster. Spätestens kommende Woche am Mittwoch, 18. Mai, oder Donnerstag soll der Unterricht wieder aufgenommen werden.

 

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29. März 2024