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Bleibt der Ethikunterricht?

11. November 2017, 00:04 Uhr
Bleibt der Ethikunterricht?
Quo vadis Ethikunterricht? Bild: colourbox

LINZ. Seit 20 Jahren läuft der Schulversuch, seine Zukunft ist ungewiss.

47 Schulen in Oberösterreich bieten Ethikunterricht an. Schüler, die den Religionsunterricht nicht besuchen, sind dort verpflichtet, am Fach "Ethik" teilzunehmen.

Seit mehr als zwei Jahrzehnten gibt es diesen Schulversuch. Einen Konsens, ob der Ethikunterricht in das Regelschulwesen übergeführt werden soll, gibt es jedoch nicht.

In der Pädagogischen Hochschule in Linz wurde gestern bei der Enquete "20 Jahre Schulversuch Ethik" über die Zukunft des Faches diskutiert. "20 Jahre sind genug, wir fordern eine Grundsatzentscheidung der Verantwortungsträger", sagt Herbert Gimpl, Rektor der Pädagogischen Hochschule.

Der klassische Religionsunterricht hat in den vergangenen Jahrzehnten zusehends an Bedeutung verloren. Waren im Jahr 1949 noch 90 Prozent der Österreicher katholisch, sind es derzeit etwas weniger als 60 Prozent. Gleichzeitig stieg der Bevölkerungsanteil der Menschen ohne Bekenntnis (17 Prozent) und der Muslime (8 Prozent) massiv an.

Anton Buchner von der Universität Salzburg evaluierte bereits im Jahr 2000 im Auftrag des Ministeriums den Schulversuch. Er spricht sich ebenfalls für verstärkten Ethikunterricht aus. Spätestens bis 2025 muss über die Zukunft des Ethikunterrichts entschieden werden, denn bis dahin müssen alle Schulversuche in Österreich beendet sein.

Das Bildungsministerium ist beim Ethikunterricht zurückhaltend. Sektionschef Kurt Nekula betont zwar die "große Wichtigkeit" der Inhalte, kann sich aber auch vorstellen, Ethik nur als Unterrichtsprinzip weiterlaufen zu lassen. Das würde bedeuten, dass es keine eigenständigen Ethikstunden mehr gibt, sondern alle Lehrer in allen Fächern das Thema behandeln sollen. "In der Praxis heißt das, dass dann einfach gar nichts mehr passiert", sagt Christian Schacherreiter, ehemaliger Direktor des Linzer Peuerbach- Gymnasiums. Sektionschef Nekula widerspricht: Natürlich würden die Unterrichtsprinzipien von den Lehrern umgesetzt. "Falls das stimmt, könnten wir künftig auch Mathematik als allgemeines Unterrichtsprinzip einführen", kontert Schacherreiter. (hip)

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3  Kommentare
3  Kommentare
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gegenstrom (16.154 Kommentare)
am 11.11.2017 05:23

wer ein friedliches Zusammenleben aller Glaubensrichtungen möchte, an dem kann ein gemeinsamer Ethiku7nterricht für alle Kinder nicht spurlos vorbei gehen.
Religion soll endlich Privatsache sein und nicht vom Steuerzahler durch Bezahlung der Religionslehrer finanziert werden, die dann Andersgläubige als minderwertig abstempeln und die eigene Lehre als unfehlbar hinstellen.

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max1 (11.582 Kommentare)
am 11.11.2017 07:58

"Der kategorische Imperativ reicht."

Das hat Kant schon vor 500 Jahren erkannt.

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( Kommentare)
am 11.11.2017 02:22

Es wird sicher zur totalen ver-MINT-ung der Fächer kommen. Wissensverstopfung statt Herzensbildung.

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