Biochemiker Oliver Hayden: Ein sehr patenter Wissenschafter
Biochemiker aus Oberösterreich für Europäischen Erfinderpreis nominiert.
Oliver Hayden (45) darf sich Hoffnungen machen: auf den Europäischen Erfinderpreis 2017. Der aus Pernzell in der Gemeinde Grünburg (Bez. Kirchdorf) stammende Biochemiker hat mit dem Niederländer Jan van den Boogaart bei Siemens einen Malaria-Test entwickelt, der die Infektion schnell und zuverlässig bei der routinemäßigen Untersuchung des Blutbildes erkennen lässt. Dafür wurden sie jetzt als Finalisten für den Erfinderpreis des Europäischen Patentamtes, Kategorie „Industrie“, nominiert, der am 15. Juni in Venedig verliehen wird.
Millionen Menschen infizieren sich jedes Jahr. Für die Diagnostik ist üblicherweise eine aufwendige mikroskopische Untersuchung erforderlich. Da schafft der neue Test Abhilfe: Seine Genauigkeit liegt bei 97 Prozent. „Es ist uns gelungen, die von der Krankheit ausgelösten Veränderungen im Blutbild zu identifizieren, wobei noch weitere klinische Studien notwendig sind“, sagt Hayden. Die beiden Forscher fanden 30 Parameter, „am aussagekräftigsten sind dabei die Blutplättchen“, so Hayden. Diesen „Fingerabdruck“ der Malaria haben sie in Rechenregeln übersetzt. So kann er von einem Blutbild-Automaten ausgewertet werden.
Oliver Hayden absolvierte das Stiftsgymnasium Schlierbach. „Ich war ein grottenschlechter Schüler, aber für Chemie und Biologie habe ich mich brennend interessiert“, sagt er. In Wien studierte er Biochemie und habilitierte in Analytischer Chemie. Nach einem Aufenthalt in Harvard wechselte er 2005 zu IBM in Zürich und 2007 schließlich zu Siemens in Erlangen. Heuer im Juni übernimmt er den Lehrstuhl für biomedizinische Elektronik an der TU München.
Mit seiner Gattin Sigrid, die ihre Kindheit am Linzer Pöstlingberg verbracht hat, ist Hayden schon seit gemeinsamen Studienzeiten zusammen. Das Paar hat drei Kinder. Sein Hobby ist das Segeln: „Da treffe ich mich jedes Jahr an der Ostsee zu einer Männerpartie, dann segeln wir hinaus, nach Dänemark, nach Polen – wo der Wind uns eben hintreibt.“
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