Bergsteiger stürzte bei Abstieg vom Dachstein in Gletscherspalte
HALLSTATT. Beim Abstieg über den Hallstätter Gletscher stürzte Dienstagabend ein slowakischer Alpinist sechs Meter tief in eine Gletscherspalte. Er konnte bei Einbruch der Dunkelheit gerettet werden.
Der Mann war Teil einer dreiköpfigen Seilschaft, die bereits mehrere Tage auf dem Dachstein unterwegs war. Die Alpinisten hatten eine geplante Biwaknacht in der Südwand verbracht, bevor sie am Dienstag über die Kletterroute "Steinerweg" (Schwierigkeit V+) den Gipfel erreichten.
Beim Abstieg trafen sie wegen eines Missverständnisses eine falsche Entscheidung. "Es wurde ihnen in einer Hütte offenbar gesagt, dass sie beim Abstieg keine Steigeisen brauchen. Allerdings bezog sich dieser Hinweis auf den Schulter-Klettersteig", sagt Christoph Preimesberger, Leiter der Bergrettung Oberösterreich. Die drei Männer schlugen aber den Weg über den "Randkluft-Klettersteig" ein, der in den steilsten Teil des Hallstätter Gletschers mündet.
Die Alpinisten waren ordnungsgemäß angeseilt. Weil sie aber keine Steigeisen trugen, rutschte einer der drei Bergsteiger aus und fiel sechs Meter tief in eine Gletscherspalte. Der Slowake zog sich dabei mehrere Rippenbrüche zu. Bergrettung und Alpinpolizei gelang es, den Mann bei Einbruch der Dunkelheit aus der Spalte zu holen. Er wurde vom ÖAMTC-Rettungshubschrauber ins Krankenhaus geflogen. Die beiden unverletzten aber geschockten Bergsteiger wurden nach Ramsau transportiert.