Beim Wenden gegen „Schönbrunn“ gekracht

Von Von Eike-Cl. Kullmann (Text) und Volker Weihbold (Fotos)   24.Juli 2009

Die Donauschifffahrt schrammte kurz vor 22 Uhr nur knapp an einer Katastrophe vorbei. Glücklicherweise kappte die Wucht des Anpralls nur drei Stahlseile, an denen die „Schönbrunn“ am Ponton auf Urfahraner Donauseite festgemacht ist. Wären alle sechs Seile gerissen, hätte sich der älteste Schaufelraddampfer der Donau (Baujahr 1912) unweigerlich in das dahinterliegende Gastroschiff „Li+Do“ gebohrt. Zumindest Verletzte wären wohl die Folge gewesen.

Glück war es auch, dass sich die drei Besatzungsmitglieder, die sich auf der „Schönbrunn“ aufhielten, nicht im Salon befanden. Dort klafft auf einer Länge von 15 Metern ein Loch. Tische und Sessel stürzten ins Wasser. Der Kapitän des 135 Meter langen Kreuzfahrtsschiffes „Avalon Tranquility“, das seit 2007 unter maltesischer Flagge die Donau befährt, dürfte sich beim Wendemanöver verschätzt haben. Jedenfalls reichten die 240 Meter Breite, die die Donau an dieser Stelle hat, nicht aus. „Ich habe der Avalon beim Wenden zugesehen und gesehen, dass sich das nicht ausgeht. Und dann hat es schon gekracht“, sagt der Kapitän des Nachbarschiffes „Helene“, Robert Kuba.

Die Berufsfeuerwehr war Stunden damit beschäftigt, die „Schönbrunn“, die durch den Anprall zehn Meter nach hinten versetzt worden war, wieder zu sichern. „Wie hoch der Schaden ist, können wir noch nicht abschätzen“, sagte Alexander Loidl, Schriftführer der Österreichischen Gesellschaft für Eisenbahngeschichte (ÖGEG), der die „Schönbrunn“ gehört. Für die kommenden Monate mussten alle Veranstaltungen auf ihr abgesagt werden. „Wir hoffen, dass die Schönbrunn in der nächsten Saison wieder zur Verfügung steht“, sagte Loidl.