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Baum stürzte um: Pensionist starb vor den Augen seiner Söhne

Von Hannes Fehringer, 05. November 2018, 00:04 Uhr
Baum stürzte um: Pensionist starb vor seinen Söhnen
Jährlich ereignen sich rund 300 Forstunfälle in Oberösterreichs Wäldern. Bild: VOLKER WEIHBOLD

SCHARNSTEIN, ALTMÜNSTER. Jägerschaft trauert um den bekannten Hornbläser Franz Auinger

Bei der unter den Waidmännern weithin bekannten Jagdhornbläsergruppe Viechtwang war er vor 50 Jahren einer der Gründer, jetzt bleibt das Horn von Franz Auinger für immer stumm. Der ÖBB-Pensionist der Schafbergbahn und Vollblutmusiker aus Altmünster erlag am Samstagvormittag noch in seinem Wald in Scharnstein den Folgen eines tragischen Forstunfalles.

Auinger hatte gemeinsam mit seinen zwei Söhnen und einem 78-jährigen Bekannten gleich nach der Morgendämmerung begonnen, Sturmschäden in dem Bergwald in Scharnstein aufzuarbeiten, den er von seinen Eltern geerbt hatte. Gegen 8.40 Uhr befestigte der 66-Jährige am Stamm einer Fichte die Zugvorrichtung der Seilwinde und gab seinem Bekannten, der mit seinem Traktor aushalf, das Kommando zu starten. Über den Köpfen verhängte sich der Baum im Geäst eines Bergahorns, der durch die Zugkraft abgerissen wurde. Der riesige Zwiesel wurde zu Boden geschleudert und traf Auinger. Der Pensionist lag am Boden mit einem Bruch der oberen Halswirbelsäule. Die Söhne schnitten den Vater aus dem Geäst frei, die Wiederbelebungsmaßnahmen waren aber vergeblich. Der per Handy-Notruf alarmierte Arzt konnte nur noch den Tod des Unfallopfers feststellen.

Franz Auinger hinterlässt nicht nur als Musikkamerad und langjähriger Hornmeister bei den Viechtwanger Jagdhornbläsern eine Lücke. "Er war ein großartiger Mensch", sagt Obmann Karl Maier. Um den 66-jährigen Pensionisten trauert auch dessen Witwe Franziska, zu der der Scharnsteiner nach Altmünster geheiratet hatte.

Nicht immer sind es schicksalshafte Umstände, die zu schweren Forstunfällen führen, teilte unterdessen das Rote Kreuz mit. Unachtsamkeiten und Fehleinschätzungen seien bei den 300 Forstunfällen, die jährlich in Oberösterreich im Krankenhaus endeten, die Ursache.

Nur jeder Fünfte trägt Helm

Laut Statistik der Rettungsorganisation ereignet sich jeder dritte Unfall an einem Samstag, an dem damit Unglücke gehäuft geschehen. Noch eindringlicher ist aber der Befund der Rotkreuz-Statistik, dass vier von fünf verunglückten Personen keinen Helm getragen haben. "Schutzausrüstungen, gutes Werkzeug und Schulungen durch Fachleute verringern das Risiko", sagt der oberösterreichische Rotkreuz-Präsident Walter Aichinger. Bei der Schwere vieler Verletzungen bei Forstunfällen kommt laut Rotem Kreuz vor allem den Ersthelfern eine entscheidende Rolle zu. "Im Ernstfall richtig zu handeln, kann Leben retten", sagt Aichinger. Das Rote Kreuz Oberösterreich veranstaltet daher flächendeckend in allen Dienststellen im Herbst wieder Erste-Hilfe-Kurse, die für jedermann zugänglich sind.

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3  Kommentare
3  Kommentare
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Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 06.11.2018 01:45

Ein recht trauriger Fall, ich wünsche der Familie und anderen Nahestehenden Tuhe und Kraft in der Trauer.

Natürlich war das Aufarbeiten von Windwurfschäden immer immens gefährlich, weil auch die üblichen Sicherheitshaltungen und Achtsamkeit Lücken läßt, wenn auch bei Erfahrenen etwas kleinere. (Ich war auch immer dagegen, dass Präsenzdiener bei diesen Arbeiten für mehr als unterstütztnde Aufgaben herangezogen werden.)

Die allgemein ausgesprochene Warnung ist immer notwendig (Not-wendig, Not abwendend)
und muss immer wieder wiederholt werden. Wem fiele diese Aufgabe mehr zu als Berufsvertretern und Zivilschutzeinrichtungen?

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betterthantherest (33.933 Kommentare)
am 05.11.2018 07:30

Der Unfall war einer mehr. Sehr tragisch und m8t schicksalshaftem Ausgang.
Möge der fleißige Mann in Frieden ruhen.

Das Statement vom Herrn Rotkreuz Präsidenten halte ich für danwbwn.
Natürlich sind es oft menschliche Fehler die zu fatalen Ergebissen führen.
Natürlich sind es manchmal auch Fehleinschätzungen.

Diese passieren aber gerade beim Aufarbeiten von Sturmschäden extrem leicht.

Ich denke der RK Präsident sollte sich besser um seine Organisation kümmern und nicht als Unfallverhütungsexperte im Forst auftreten. Und nicht einen tragischen Todesfall auf diese Art ausschlachten.

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Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 06.11.2018 01:52

Das Rote Kreuz soll nur fahren und helfen, wo es nichts mehr zu helfen gibt, und nicht warnen, damit es weniger oft vorkommt, dass sie fahren müssen, wenn nichts mehr möglich ist?

Politiker, Zeitungsleser und alle anderen sollten doch aufhören, bei unvollständigem Wissen willkürlich anderen vorzuschreiben, was sie zu tun haben und mehr auf sich selber schauen.

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