Bauernhof komplett abgebrannt - Familie verlor Zuhause

Von nachrichten.at/Benedikt Kienesberger   27.August 2012

Ausgebrochen ist das Feuer Montag um 1.30 Uhr im Heustadel des Bauerhofes in der Neukirchner Ortschaft Froschern. Darin eingelagert war trockenes Holz und Heu, das begünstigt von starkem Wind rasch zu einem Großbrand führte.

Der 25-jährige Sohn der Familie wurde durch einen lauten Knall geweckt. Er sah den Heustadl in Vollbrand stehen und weckte sofort seine beide Brüder (22, 27) und die Eltern. So konnte sich die ganze Familie unverletzt ins Freie retten. Bis zum Eintreffen der Feuerwehr mussten sie zusehen, wie sich das Feuer auf das gesamte Anwesen ausbreitete.

Familie in Sicherheit – Hof in Vollbrand

„Als wir ankamen, stand schon das ganze Haus in Vollbrand“, beschrieb Einsatzleiter Friedrich Heindl, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Ackersberg, gegenüber nachrichten.at die kritische Situation beim Eintreffen seines Löschtrupps. „Das war kein einfacher Einsatz. Der Wind war so stark, das sofort alles brannte.“

Die ersten Feuerwehren, die am Brandort eintrafen, darunter jene aus Neukirchen und Wegleiten (Bericht), waren der Alarmstufe von 1 auf 2 gefolgt. Als Einsatzleiter Heindl sich dem Objekt näherte, rief er ohne zu zögern Alarmstufe 3 aus. 16 Feuerwehren mit rund 200 Einsatzkräften rückten daraufhin an.

Extremer Funkenflug und weit entferntes Löschwasser

Probleme bereitete vor allem der Wind und das weit entfernte Löschwasser. Der Funkenflug sei derart stark und gefährlich gewesen, sagte Heindl, dass zuerst einmal die naheliegenden Gebäude geschützt werden mussten, durch „Anwässern“, wie das unter Feuerwehrleuten heißt. „Da ging zunächst mit Löschen des Brandes noch gar nichts“, erklärte Einsatzleiter Heindl den Ablauf des Einsatzes.

Das zweite Problem war die Entfernung zu ausreichend Wasser. „Das nächste brauchbare Löschwasser war zwei Kilometer entfernt. Wir mussten es zunächst mit Traktoren holen und in Löschbehälter füllen.“ Fünf Löschzüge wurden gebildet, die mit Leitungen aus den Wasserbehältern versorgt wurden.

Keine Verletzten – Tiere und Privatsachen gerettet

In Folge sei der Löscheinsatz dann gut verlaufen. Das Feuer konnte mit dem Wasser rasch eingedämmt und schließlich erfolgreich bekämpft werden. Verletzt wurde niemand. Auch befanden sich keine Nutztiere in der Landwirtschaft, lediglich ein paar Hasen und Kleintiere im Außenbereich des Hofes musste die Feuerwehr retten, und auch die überstanden den Brand unbeschadet.  Um 5.30 Uhr wurde Brand aus gemeldet.

„Erfreulich war, dass wir alle wichtigen Privatsachen und Dokumente aus dem Wohnbereich retten konnten“, berichtete der Einsatzleiter. Doch die Räumlichkeiten wurden vom Löschwasser in Mitleidenschaft gezogen und sind nicht bewohnbar.

Herbergsuche für die fünfköpfige Familie

Untergekommen ist die Familie zunächst bei Nachbarn. Die Feuerwehr informierte dann noch in der Früh den Bürgermeister von Neukirchen, Franz Zeilinger, über die schwierige Situation und es wurde sofort mit der Suche nach einer Unterkunft für die Hemetsbergers begonnen. 

„Es geht jetzt einmal darum, für die Familie ein Dach über dem Kopf zu finden und sie zur Ruhe kommen zu lassen“, sagte Zeilinger. Danach werde man sehen, wie es weiter geht. Montagvormittag um 10 Uhr wurde in Zipf eine freie Wohnung der Firma Hausruckbau besichtigt. „Ich habe in Zipf eine leere Wohnung gefunden. Wir werden jetzt gemeinsam mit der Feuerwehr helfen die brauchbaren Möbelstücke mit der Familie zu übersiedeln."

Suche nach der Ursache und Ermittlung der Schadenshöhe

Die Schadenshöhe ist derzeit schwer abzuschätzen. Nahezu das gesamte Gebäude mit einer Grundfläche von zirka 25 mal 25 Meter ist zerstört. Rätselhaft ist nach wie vor die Brandursache. Hier ist die erste Stellungnahme der Sachverständigen abzuwarten. 

Im Einsatz waren auch die Betriebsfeuerwehr der Brauerei Zipf sowie die Freiwilligen Feuerwehren aus Badstuben, Frankenburg, Pehigen, Redl, Riegl, Vöcklamarkt, Aigen, Ampfelwang, Pichl, Puchkirchen, Schlagen und Zell am Pettenfirst.