"Bauarbeiten verschieben bringt nichts"

11.Oktober 2017

Hunderte OÖNachrichten-Leser haben in den vergangenen Tagen auf nachrichten.at ihrem Unmut Luft gemacht. Von "mangelhafter Organisation" bis zu "vollkommener Unfähigkeit" reichen die Vorwürfe an die Verantwortlichen der Linzer Verkehrspolitik.

Der Grund: Verkehrsstadtrat Markus Hein (FP) hatte vor "einer schlimmen Zeit für Linz" gewarnt, wenn im kommenden Jänner die Bauarbeiten zur Errichtung der beiden Bypässe neben der Linzer Autobahnbrücke beginnen - die OÖN berichteten exklusiv.

"Zwei neue Brücken ab 2020"

Im Gespräch mit den OÖNachrichten verteidigt Hein seine Ankündigung der "schlimmen Zeiten". Er habe den Zeitpunkt für richtig gehalten, um die Öffentlichkeit darüber zu informieren, dass es durch die Brückenbaustellen ab dem kommenden Jahr zu einer zusätzlichen Verschärfung des täglichen Verkehrsaufkommens in Linz kommen werde. Er habe damit keinesfalls die Planungen der Asfinag direkt kritisieren wollen. "Die Zusammenarbeit zwischen Asfinag, Land und Stadt funktioniert sehr gut", sagt Hein. Nach zwei "harten Jahren" könnten sich die Linzer nach dem kommenden Brückenbaustellen-Marathon dann gleich über zumindest zwei neue Donauquerungen freuen. Laut den Planungen soll dann statt der Eisenbahnbrücke die neue Donaubrücke ebenso wie der Autobahn-Bypass fertig sein. "Möglicherweise wird auch die Westringbrücke dann bereits fertiggestellt sein", sagt Hein.

Daran, dass die Großbaustellen im Großraum Linz spürbar sein werden, "führt kein Weg vorbei".

Hein rechnet damit, dass allein auf der Freistädter Straße aufgrund von Sperren und Umleitungen während der Bauzeit das tägliche Verkehrsaufkommen um bis zu 5000 Fahrzeuge ansteigen wird.

Die Sanierung der Autobahnbrücke auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben, sei für ihn nie eine Option gewesen, sagt Verkehrsstadtrat Hein. "Damit hätten wir kein einziges Linzer Verkehrsproblem gelöst, sondern es nur vor uns her geschoben." (rgr/hip)