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Badeunfall: „Es war klar, dass es etwas Ernstes ist“

Von Von Christina Tropper, 13. August 2010, 00:04 Uhr
„Es war klar, dass es etwas Ernstes ist“
Das Team der Trauner Wasserrettung reanimierte einen Badegast des Oedtsees. Der Mann starb aber Tags darauf. Bild: VOLKER WEIHBOLD

OEDT. Wie vielen Menschen er das Leben gerettet hat, weiß der Horst Grünwald nicht mehr so genau. „Sieben oder acht“, sagt der Ortsstellenleiter der Wasserrettung Traun bescheiden. Einen 18-jährigen Badegast zog er am Mittwoch aus dem Wasser, gestern starb der junge Mann.

OÖN: Wie wurden Sie auf den Ertrinkenden aufmerksam?

Grünwald: Meine Kollegen von der Wasserrettung und ich waren zufällig am Oedtsee. Hatten uns privat getroffen. Plötzlich hörten wir Hilfeschreie am Seeufer. Es war gleich klar, dass es etwas Ernstes ist.

OÖN: Dann haben Sie schnell gehandelt …

Grünwald: Wir haben sofort das Boot geholt und sind zu der Stelle neben der Schwimmplattform gefahren, wo die Leute hingezeigt hatten. Ich habe dann das Tauchgerät angelegt und bin noch mit den Turnschuhen auf den Seegrund runter.

OÖN: Der ist wie tief?

Grünwald: Eh nur fünf Meter, aber es war abends und unter Wasser war es stockdunkel und undurchsichtig. Dort wächst viel Gras – nach fünf Minuten habe ich dann schließlich eine weiße Badehose blitzen gesehen. Der Mann hat sich nicht mehr bewegt.

OÖN: Dann kam die Wiederbelebung …

Grünwald: Wir haben den Mann dann auf die Plattform im Wasser gehievt und mit dem Reanimieren begonnen. Das gestaltete sich gar nicht so einfach, weil die Schwimminsel ja dafür nicht gedacht ist. Eng und wackelig. Nach zehn Minuten haben wir den jungen Mann dann mit einem Bergebrett ans Ufer transportiert, wo schon der Notarzt wartete. So einen Fall hat man in der Praxis nicht so oft.

OÖN: Der Mann, es stellte sich heraus, dass es ein 18-jähriger Brasilianer ist, war dann wieder bei Bewusstsein?

Gründwald: Nein, aber die Herzaktion war wieder da. Gestern am späten Nachmittag kam dann traurige die Nachricht, dass er tot ist.

OÖN: Wie fühlt man sich bei so einem Einsatz?

Grünwald: Nach so einem Einsatz schläft man sehr schlecht, weil auch in der Nacht in jeder noch so kleinen Ader Adrenalin sprudelt. Wir haben gehört, dass der Mann in einem kritischen Zustand ist. Dann kam die Nachricht, dass er starb. Das macht einen sehr traurig. Wir haben ja das Beste gegeben, um ihn zu retten.

OÖN: Die Wasserrettung arbeitet ehrenamtlich. Wie viel Zeit investieren Sie in Ihr Hobby?

Grünwald: Bei der Trauner Wasserrettung sind ungefähr 20 Menschen engagiert. Ich schätze, dass wir alle zusammen sicher 5000 Stunden unserer Freizeit pro Jahr investieren.

OÖN: Schwierig, Nachwuchs für die Wasserrettung zu finden?

Grünwald: Ja, weil es eine große Verantwortung ist, die nicht jeder übernehmen will.

OÖN: Haben Sie noch Kontakt zu jenen Menschen, denen Sie das Leben gerettet haben?

Grünwald: Nein. Aber oft kommen die Leute später einmal vorbei und bedanken sich. Das ist der schönste Lohn. Viele sind aber auch so schockiert, dass sie vergessen, sich zu bedanken.

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