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Aufnahmetest bei der Berufsfeuerwehr in Linz: Alle Frauen fielen durch

Von Alfons Krieglsteiner   16.Oktober 2014

Von den restlichen fünf trat eine nicht an, die anderen vier sind laut Branddirektor Christian Puchner gescheitert. Damit bleibt es dabei: Alle Bediensteten im Brandeinsatz (derzeit 176) sind männlich.

Die Linzer Gleichbehandlungsbeauftragte Patricia Kurz-Khattab übt jetzt harsche Kritik an den Testkriterien. Sie fordert eigene Limits für weibliche Bewerber, "wie sie bei Bundesheer und Polizei schon gang und gäbe sind."

Elf Meter in fünf Sprüngen

Der Standweitsprung sei eine Herausforderung gewesen, sagt Kurz. In fünf Sprüngen musste man mindestens elf Meter weit kommen: "Natürlich ist da ein groß gewachsener Mann gegenüber einer 1,60 Meter kleinen Frau klar im Vorteil." Auch die zwei Minuten fürs Erklimmen einer 30 Meter-Leiter schafften die Damen nicht. "Sie hatten keine Möglichkeit, das vorher zu üben, viele der Burschen konnte das hingegen bei ihrer örtlichen Feuerwehr tun, wie mir ein Bewerber verraten hat", sagt Kurz. Auf dem Schwebebalken hätten die Damen dafür die Männer übertroffen, "auch beim Schwimmen und der Skihocke waren sie sehr gut".

Kritik übt auch der Linzer Feuerwehrreferent Stadtrat Detlef Wimmer (FPÖ). Allerdings an dem "Spezialtraining", das die weiblichen Bewerberinnen an drei Tagen mit Unterstützung eines vom Gleichbehandlungsbüro zur Verfügung gestellten Trainers absolviert hätten. Männer, die mittrainieren wollten, seien abgelehnt worden. Das widerspreche der Gleichbehandlung und sei der Grund, warum sich ein Linzer Model, das auf einem Plakat der Stadt Linz für die Berufsfeuerwehr wirbt, mittlerweile öffentlich davon distanziert habe. Angesichts des Scheiterns der Bewerberinnen erweise sich die Maßnahme außerdem als Geldverschwendung.

"Die Mädchen konnten unter Anleitung eines Trainers vom Heeressportzentrum Techniken zum Aufbau ihrer Körperkraft lernen, das Geld haben wir durch Sponsoren aufgebracht", kontert Kurz. Die Berufsfeuerwehr solle künftig selbst ein Vorbereitungstraining für Frauen anbieten.

60 Männer und vier Frauen waren zum Aufnahmetest angetreten. Am ersten Tag war theoretisches Wissen gefragt, tags darauf die körperliche Eignung. 20 Männer kamen in die Endauswahl, zehn dürfen mit der Ausbildung beginnen. Vertreten sind Frauen im Aktivdienst bei den Berufsfeuerwehren Wien und Innsbruck. In Oberösterreich bleibt vorerst nur der Weg zu den Freiwilligen (2963 Frauen im Aktivstand). Hier entscheidet das Kommando, wer aufgenommen wird, im Zweifel gibt es einen Gesundheitstest.

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