Assistenz für Behinderte massiv teurer

Aufschrei der „Selbstbestimmt Leben Initiative“ (SLI) von Menschen mit Beeinträchtigungen: Der Kostenbeitrag für Persönliche Assistenz ist um mehr als 33 Prozent gestiegen.
Mobile Betreuung und Persönliche Assistenz ermöglichen Behinderten ein mehr oder minder selbstbestimmtes Leben. Seit Jahresbeginn wurde dies jedoch immens teurer. Um 33,3 Prozent sei der Kostenbeitrag durch Landtagsbeschluss hinaufgesetzt worden, so die SLI.
„Ein Großteil der Menschen mit Behinderungen wird sich die zum Leben notwendigen Assistenzstunden nun nicht mehr leisten können“, sagt Alfred Prantl, Sprecher der Interessensvertretung für Auftraggeberinnen der Persönlichen Assistenz. „Personen, die nicht auf ein Sicherheitsnetz von Freunden und Angehörigen zurückgreifen können, sind der Verwahrlosung ausgesetzt.“
Gudrun Nagl, Mutter eines behinderten Sohnes, der rund um die Uhr Betreuung braucht, sagt: „Die Erhöhung des Kostenbeitrags beutet die Arbeitskraft von Angehörigen aus. Eigentlich brauche ich mehr Stunden, damit ich nicht kaputt gehe. Aber ich kann sie mir nicht leisten.“
Während der Selbstbehalt steigt, bleibt das Pflegegeld gleich. Damit werde das Recht auf Selbstbestimmung mit Füßen getreten, sind sich Betroffene einig.
Karin Kaufmann, SLI-Obfrau, fordert von der Landespolitik eine sofortige Rücknahme des Kostenbeitrags, zumal mehr als 200 Behinderte auf der Warteliste für Persönliche Assistenz stehen.