Anwalt besucht am Freitag Amokschützen in U-Haft

Von (mpk)   23.März 2012

Pflichtverteidiger Harald Gausch wird mit seinem Mandanten Freitag Vormittag erstmals in der Justizanstalt Garsten zusammentreffen. Mit seinem Anwalt wolle der Arbeitslose unter anderem klären, ob er der von der Staatsanwaltschaft geplanten Tat-Rekonstruktion zustimme, sagt Pechatschek.

Josef N. wird voraussichtlich wegen versuchten Mordes, versuchten Widerstandes gegen die Staatsgewalt und auch Tierquälerei angeklagt werden. Letzteres, weil er unmittelbar vor seiner Festnahme einen Diensthund der Cobra erschossen haben soll.

Die polizeilichen Einvernahmen von Zeugen – Nachbarn und Schüler der nahegelegenen HTL – seien noch nicht abgeschlossen, dies könne noch einige Zeit dauern. Die Staatsanwaltschaft hat zwei Gutachten in Auftrag gegeben, ein psychologisches sowie eine Blutuntersuchung. Es werde nach sämtlichen bewusstseinsbeeinträchtigenden Substanzen, vor allem aber Alkohol, gesucht. Die Tatwaffe – eine nachgebaute Kalaschnikow – hat der Steyrer legal besessen, wie lange, ist nicht bekannt. Für den Erwerb des Jagdgewehrs ist kein Waffenpass nötig.

 

Die Tat

Ablauf: Am Montag soll der 51-Jährige um 17 Uhr begonnen haben, wahllos mit einer nachgebauten Kalaschnikow vom Balkon seiner Wohnung in der Schlüsselhofgasse auf die Straße zu schießen. Laut Polizei feuerte Josef N. sein Gewehr 20-mal ab, unter anderem auch auf Beamte. Die Sondereinheit COBRA konnte den Mann 90 Minuten später festnehmen.