Am Dienstag starten Bauarbeiten an der Voestbrücke

Von nachrichtten.at/apa   12.Jänner 2018

Kommenden Dienstag wird es ernst: Die Asfinag startet nach vier Jahren der Vorbereitung mit den Bauarbeiten für die Bypässe zur Voestbrücke in Linz. Für die Autofahrer bedeutet dies zwei Jahre lang verengte Fahrstreifen und Tempo 60 im gesamten Baustellenbereich.

In den Morgenstunden des 16. Jänner werden die Autolenker erstmals die laut Asfinag-Gruppenleiter Martin Pöcheim „spektakuläre Großbaustelle“ auch wirklich wahrnehmen. Auf der Urfahraner Seite wird mit der Einrichtung der Baustellen-Verkehrsführung begonnen. Konkret werden die „Mittelstreifen-Überfahrten“ gebaut. Diese Arbeiten werden jeweils in der Nacht zwischen 21 und 4.30 Uhr erfolgen, sodass tagsüber immer zwei Fahrstreifen, wenn auch „verengt und nach außen verschwenkt“ zur Verfügung stehen werden, so Bauleiter Josef Reischl. Diese Arbeiten werden rund eine Woche dauern. Ab 23. Jänner wird dann auf der Linzer Seite der Brücke das gleiche Procedere erfolgen. Ende Jänner sollen diese Arbeiten abgeschlossen sein.

So soll der Straßenverlauf ab Dienstag aussehen:

Das Verkehrskonzept ist der Knackpunkt des Projektes, sind sich die Verantwortlichen der Asfinag sicher. Deshalb sei dafür auch viel Zeit investiert worden. Schließlich handelt es sich bei dieser Baustelle nicht nur um ein Projekt mitten in der Stadt, sondern auch um eine der meistbefahrenen Straßen in Österreich. 100.000 Fahrzeuge sind täglich über die Voestbrücke Richtung Süden oder Norden unterwegs.

„Wir sind bemüht, die Einschränkungen für die Autofahrer so gering wie möglich zu halten“, so Pöcheim und Reischl. Dazu soll auch Tempo 60 im gesamten, 2,5 Kilometer langen Baustellenbereich beitragen. Denn die Erfahrung aus anderen Projekten lehrt, dass der Verkehr langsamer flüssiger und harmonischer läuft, sagte Pöcheim. Übrigens: Für die gesamte, bis März 2020 dauernde Bauphase werden immer zwei Fahrstreifen tagsüber befahrbar bleiben.

Die Asfinag will weiterhin offensiv über den Baufortschritt informieren. Für das erste Halbjahr des Bypassbrücken-Baues ist der Zeitplan einmal so festgelegt. Ab Ende Februar läuft im Bereich Urfahr der gesamte Verkehr – also alle vier Fahrstreifen – auf der Richtungsfahrbahn Freistadt. Die gegenüberliegende Autobahnseite ist dann sogenanntes „Baufeld“. Der Radweg West, also Richtung Nibelungenbrücke, wird für etwa 20 Monate gesperrt, Radfahrer werden in dieser Zeit über den Radweg Ost umgeleitet. Im Linzer Stadtgebiet wird durch die Bauarbeiten die GHallanderstraße unter der Hafenstraßenbrücke für 16 Monate gesperrt werden. Die Umleitung erfolgt über die Petzoldstraße und die Lederergasse.

Im zweiten Halbjahr 2018 wird die Situation dann genau umgekehrt sein. Der gesamte Verkehr (jeweils zwei Fahrstreifen stadtaus- wie stadteinwärts) rollen nördlich der Donau auf der Richtungsfahrbahn Wien/Salzburg. Von Juli bis Dezember 2018 ist in der Anschlussstelle Urfahr zudem die Auffahrt von der Freistädterstraße kommend in Richtung Freistadt gesperrt. Hier ist dann ein kleiner Umweg über Dornach notwendig, wobei Bauleiter Reischl erklärte, dass die Ampelschaltungen an der Freistädterstraße so gestaltet werden sollen, dass der Verkehr flüssig läuft und unnötige Staus vermieden werden.

Im März 2020 soll die Großbaustelle abgeschlossen sein. Vorausgesetzt das Wetter passt und es gibt keine Überraschungen im Boden. „Vor Kriegsrelikten kann man nie sicher sein“, sagte Bauleiter Reischl. Allerdings werde vor jeder größeren Bautätigkeit im Boden eine „Kriegsmittel-Erkundung“ erfolgen.

Der Bau der Bypassbrücken, der den Verkehr auf dieser Hauptverkehrsroute durch Linz künftig beschleunigen soll, kostet rund 168 Millionen Euro.