Altenpflege: "Der große Anstieg bei den Pflegebedürftigen steht uns erst bevor"

06.Oktober 2017

Noch gibt es keinen großen Anstieg bei der Zahl der Pflegebedürftigen. Das wird sich ändern, weiß Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer (SP): "Sobald die Jahrgänge von 1955 bis 1969 ins entsprechende Alter kommen, werden die Zahlen rasant steigen." Bis 2040 soll die Zahl der Pflegebedürftigen in Oberösterreich von 80.000 Menschen auf mehr als 125.000 ansteigen.

Das bedeutet: Neue Pflegeplätze werden gebraucht, und es bedarf Kontrollen, um die Qualität der Betreuung sicherzustellen. In Oberösterreich soll es deshalb ab dem Frühjahr ein Qualitätssiegel für die Anbieter von 24-Stunden-Pflege geben. "Dieses Siegel wird den Kunden die Entscheidung für oder gegen einen Anbieter erleichtern."

In der Abschaffung des Pflege-Regresses sieht Gerstorfer einen "sozialpolitischen Meilenstein". 27 Millionen Euro an Einnahmen werden der Verwaltung alleine in Oberösterreich durch die Abschaffung entgehen. "Der Bund muss für eine Abdeckung dieser Mehrkosten sorgen", fordert die Soziallandesrätin. Der wachsende Bedarf an Altenpflege bedeutet auch, dass Mitarbeiter gebraucht werden. Über Karrieremöglichkeiten in der Altenarbeit informiert das Sozialressort heute mit 77 Altenheimen in allen Bezirken am Tag der Altenarbeit.

 

Zahlen

69.877 Menschen beziehen in Oberösterreich Pflegegeld. Rund zwei Drittel davon sind Frauen. Im Jahresvergleich ist die Anzahl der Bezieher leicht rückläufig. 2012 waren es noch 70.901 Menschen.

12.550 Plätze in 132 Alten- und Pflegeheimen standen zu Jahresbeginn in Oberösterreich zur Verfügung. 12.070 Plätze waren zum Stichtag 31. 12. 2016 belegt.

27 Millionen Euro wird die Abschaffung des Pflege-Regresses kosten.

90 Prozent der Pflegeplätze in Oberösterreich sind Ein-Bett-Zimmer.

10.000 Menschen sind in Oberösterreich im Pflegebereich tätig. Die Altenpflege ist damit zu einem wichtigen Motor für die regionale Wirtschaft und regionalen Arbeitsmarkt geworden.

57 Prozent höher als im Jahr 2015 wird die Zahl der Pflegebedürftigen im Jahr 2040 sein, rechnet das Sozialressort des Landes. 125.876 Personen würden dann Betreuung brauchen.

 

Tag der Altenarbeit: Das Programm zum Download

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