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Als letzte Klosterschule schließt Kremsmünster sein Internat

Von Erik Famler, 29. Februar 2012, 00:04 Uhr
Kremsmünster
Der Stiftshof von Kremsmünster: Links neben der Kirche war das Internat zu finden. Bild: Weihbold

KREMSMÜNSTER. Das Stiftsgymnasium Kremsmünster löst nach 210 Jahren sein Internat auf. Mit den Missbrauchsvorwürfen gegen das Kloster habe diese Entscheidung nichts zu tun, beteuert der Schuldirektor.

Das Konviktsinternat zählt nur noch zwölf Zöglinge und soll spätestens 2014 geschlossen werden. „Für die verbliebenen Schüler werden Ersatzmöglichkeiten gesucht“, sagt Direktor Wolfgang Leberbauer. Als Gründe nennt er die mangelnde Nachfrage und das Fehlen von Betreuungspersonal. Das frühere Internat, wie es die meisten Schüler noch kannten, ist längst Geschichte. Die kargen 40-Betten-Säle wurden schon vor vielen Jahren in komfortable Mehrbettzimmer umgewandelt. Dennoch hielt sich der Andrang in Grenzen.

1990 hat sich die Schule für eine Öffnung entschieden. Erstmals durften Mädchen nach Kremsmünster und auch Burschen, die nicht im Konvikt leben wollten. Dadurch verlor das Internat an Bedeutung. Hinzu kamen soziologische Gründe: „Heute wollen Eltern zu ihren Kindern eine Bindung aufbauen“, sagt Direktor Leberbauer.

Das Konviktsinternat in Kremsmünster ist das letzte seiner Art in Oberösterreich. Das Petrinum und die Stifte Schlierbach und Wilhering haben schon vor Jahren ihre Konvikte zugesperrt.

Die Absolventengalerie des Stiftsgymnasiums zieren viele prominente Namen. Berühmtester Schüler war Adalbert Stifter, der große Schriftsteller. Die Jahre in Kremsmünster bezeichnete er in Erinnerungsschriften als die schönsten seines Lebens.

Andere Zöglinge haben diese Wahrnehmung nicht gemacht. Im Gegenteil: Mehrere Patres des Stiftes wurden vor zwei Jahren mit Missbrauchs- und Gewaltvorwürfen ehemaliger Schüler konfrontiert. Die Delikte reichen zurück bis in die 1970er-Jahre. Abt Ambros enthob fünf Ordensleute ihrer Ämter. Das Stift zahlte Entschädigungen und bemühte sich um Aufklärung.

Die Staatsanwaltschaft in Steyr musste zehn von elf Verfahren wieder einstellen. Viele der angezeigten Fälle waren bereits verjährt. Gegen den früheren Konviktsdirektor Pater A., wird weiterhin ermittelt.

 

Prominente Abgänger

Kremsmünsterer Absolventen: Schriftsteller Adalbert Stifter, Soziologe Roland Girtler, Bischof Richard Weberberger, OLG-Präsident Johannes Payrhuber, Ex-ORF-Landesdirektor Helmut Obermayr, VP-Stratege Michael Strugl
 

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