Alles zur richtigen Zeit am richtigen Ort
Gunnar Geiblinger aus Linz ist Technik-Chef beim Pflasterspektakel.
Eines hat Gunnar Geiblinger noch nie geschafft: In den 15 Jahren als Infrastruktur-Beauftragter des Linzer Pflasterspektakels konnte er noch keine einzige Vorführung seiner Straßenkünstler vom Anfang bis zum Ende verfolgen. Jedes Mal, wenn der 48-Jährige das versuchte, wurde er zu einem Einsatz geholt. Kein Problem für den Technik-Profi: „Für mich ist das Wichtigste, dass alles reibungslos funktioniert.“
Geiblinger ist einer von 100 Mitarbeitern beim Linzer Pflasterspektakel, das von morgen bis Samstag die Linzer Innenstadt zum Mekka der Straßenkunst verwandelt. Er ist verantwortlich für Infrastruktur und Technik des Festivals. „Ich bin dafür zuständig, dass alles zur richtigen Zeit am richtigen Ort geschieht“, erklärt der Linzer. Er entscheidet zum Beispiel in der Vorbereitung, wo am besten die Künstlergarderoben positioniert werden und wo sich die Besucher aufhalten sollen. In ganz Linz verteilt gibt es während der Veranstaltung Stromplätze für Künstler, die bei ihren Vorführungen auf die Elektrik angewiesen sind. „Die verlegten Leitungen sind bestimmt einige Kilometer lang, nachgemessen hab’ ich aber noch nie“, erzählt Geiblinger.
Wenn der Linzer nicht für das Pflasterspektakel werkt, arbeitet er als selbständiger Bühnenmeister. Er ist hauptsächlich bei Messen tätig, aber das Pflasterspektakel ist für ihn jedes Jahr wieder ein Höhepunkt: „Jedes Pflasterspektakel hat eine Eigendynamik. Die unvorhersehbaren Geschehnisse machen es zu einem einzigartigen Erlebnis“, sagt Geiblinger, der in seiner Freizeit gerne mit dem Rad fährt, kaputte Drahtesel repariert und alte Rennräder sammelt.
Eine persönliche Bekanntschaft verhalf ihm vor mehr als 15 Jahren zu seiner Beschäftigung bei der Linzer Großveranstaltung. Er assistierte zwei Jahre lang seinem Vorgänger, dann übernahm er dessen Job. Aufgeregt ist er mittlerweile nicht mehr. „Jedes Jahr kommen andere Künstler, also kann kein Pflasterspektakel nach fixen Vorgaben organisiert werden. Genau das macht meine Arbeit aber auch so interessant.“