Aktenaffäre: Straf-Abteilung hat schon wieder keinen Chef
Bereits nach wenigen Monaten trat der neue Leiter wieder ab. Die Stadt Linz tut sich schwer, einen geeigneten Nachfolger zu finden.
Es ist wohl einer der undankbarsten Jobs, den es derzeit im Linzer Magistrat gibt. Der Chefsessel der Abteilung Verwaltungsstrafen, in der Tausende Anzeigen solange unbearbeitet blieben, bis sie verjährt waren, ist wieder vakant.
Nachdem die langjährige Abteilungsleiterin im März versetzt worden war, übernahm ein junger Jurist, der vorher als Sachbearbeiter in der Abteilung tätig war, die Führung.
Damit der junge Jurist diese Mammutaufgabe bewältigen kann, stellte man ihm unter anderem einen Organisationsentwickler, der bei der Neuausrichtung der Arbeitsabläufe in der Abteilung helfen sollte, zur Seite. Dennoch legte der junge Abteilungsleiter seine Funktion bereits nach wenigen Monaten wieder zurück. Andrea Sturm, Magistrats-Direktorin für Abgaben und Steuern, führt die krisengeschüttelte Abteilung nun sozusagen nebenbei mit.
Neuerlich begann im Magistrat eine interne Suche nach einem Nachfolger. Dieses Mal ohne Erfolg. In der letzten Sitzung des Kontrollausschusses am Montag merkte Kontrollamtsdirektor Gerald Schönberger an: "Wir sind im Magistrat kaum mehr in der Lage, hier jemanden Qualifizierten interimistisch einzusetzen."
Magistrats-Personaldirektor Brigitta Schmidsberger ließ den Posten Anfang September öffentlich ausschreiben. Bis zum Ende der Bewerbungsfrist meldeten sich vier Interessenten. Nun wird geprüft, ob ein geeigneter Bewerber darunter ist. Schmidsberger betont, dass der scheidende Leiter "bisher einen hervorragenden Job gemacht hat". Für VP-Klubobmann Martin Hajart belegt die neuerliche Suche nach einem Abteilungsleiter, dass "das Krisemanagement im Magistrat offensichtlich noch immer nicht funktioniert". Der Magistrat müsse auf derartige Krisen "generell personell vorbereitet sein." Für Grünen-Klubobfrau Ursula Roschger steht fest: "Die Abteilung ist und bleibt ein Sanierungsfall." Ein neuer Chef müsse rasch gefunden werden, damit "die Abteilung endlich normal arbeiten kann".
Dass sich die Suche nach einem neuen Leiter schwierig gestaltet, verwundert SP-Gemeinderat Franz Leidenmühler nicht: "Die Einschätzung von Direktor Schönberger teile ich nicht. Wir haben viele gute Leute am Magistrat. Aber bei diesem Posten geht es um die Frage, ob sich das jemand antun will. In der Abteilung ist schließlich einiges schiefgegangen." Für ihn sei es deshalb nachvollziehbar, dass "sich die Bewerber nicht um diesen Posten prügeln".
Für die Abteilung ist die derzeitige Situation jedenfalls nicht einfach. Schließlich gilt es noch immer, gewaltige Rückstände bei den Akten aufzuarbeiten.
Wird Linz SPÖ/FPÖ das Neue Wien SPÖ/Grün
Strafzettelaffäre in Oberösterreich?
Dabei hat Linz soviel Potential und zu bieten.
Ruiniert die Politik und derer Mitarbeiter das ganze Land?
Wie viel hat die Justiz Schuld, weil nicht ermittelt wird
und es keine Konsequenzen gibt
aus diesen Aktenaffären im ganzen Land?
Wie lange läßt Sich das die Bevölkerung noch gefallen?
Wenn ich mich richtig erinnere, gabs im letzten Herbst (nachdem die Polizei gegen Bürgermeister und co zu ermitteln begann....) eine Jubelmeldung die besagte, dass die Personalkapazitäten von ca 6 auf 11 erhöht wurden.
Wenn selbst mit diesem Personalstand der neue Chef abspringt und sich kein neuer findet, dann sagt das ja einiges über die Zustände in der Stadt Linz aus.
Die Forderung der Aufdeckerallianz nach der Untersuchung weiterer Bereiche in der Stadtverwaltung ist durchaus nachvollziehbar.
Dass die SPÖ mit Unterstützung der FPÖ derartige Untersuchungen ablehnt ist klar. Mal schauen, wie lange die FPÖ das alles noch mitträgt.
Sicher nicht mehr lange. Vor allem muss die Führungsebene schlanker werden. Bei der Suche eines Abteilungsleiters sind involviert: Eine Magistrats-Direktorin, ein Kontrollamtsdirektor und eine Magistrats-Personaldirektorin. Kein Wunder, dass sich hier niemand findet. Da blockieren sich die Wichtigen wieder einmal selber.