Achtung: Neuer Nepp mit Routenplaner im Internet

Von Herbert Schorn   28.Dezember 2017

Alles begann ganz harmlos. Frau F. suchte im Internet nach einer schnellen Auto-Route und landete auf einer Seite namens www.maps24-routenplaner.online. Dort entdeckte die Frau aus dem Bezirk Urfahr-Umgebung ein Gewinnspiel mit einem Navigationsgerät und einem Urlaub auf den Malediven als Preise. Einzige Bedingung: Der Nutzer müsse seine Mail-Adresse bekannt geben. Daneben ein Hinweis, dass eine 24-Monate-Mitgliedschaft 500 Euro kostet.

Frau F. dachte nicht lange nach, tippte ihre Mail-Adresse ein und schickte alles ab. Ein Fehler, wie sich herausstellen sollte. Denn anstatt eines Traumurlaubes erhielt sie in den folgenden Tagen unzählige Mails.

"Darin wurde ich aufgefordert, die 500 Euro sofort einzuzahlen", berichtet sie. Unterlegt wurden die in perfektem Juristendeutsch abgefassten Forderungen mit Drohungen wie "Kein Widerrufsrecht!" oder "gesetzliche Zahlungspflicht!". Einige Tage später wurde ihr mitgeteilt, dass ihr Fall der Staatsanwaltschaft übergeben werde, schlussendlich wurde ihr für 29. Dezember die Pfändung angekündigt. "Ich weiß mir ja zu helfen", sagt Frau F. "Aber viele andere könnten darauf hereinfallen und bezahlen."

Genau das sei wohl die Absicht der Betreiber, sagt Michael Kronlachner vom Konsumentenschutz der Arbeiterkammer (AK): "Sie wollen die Nutzer dazu bringen, freiwillig zu zahlen." Eine Pfändung sei gar nicht so einfach durchzuführen, beruhigt der Experte: "Das ist nur nach einem Gerichtsverfahren möglich."

Die AK warnt auf ihrer Homepage (im Kapitel Konsumentenschutz unter Konsumentenrecht) vor dem Routenplaner.