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Absiedeln nach Hochwasser? 84 Prozent wollen nicht gehen

Von Philipp Hirsch, 20. Dezember 2017, 00:04 Uhr
Pläne für Bauhof in Ottensheim im Hochwassergebiet lösen Aufregung aus
Auch vor der Marktgemeinde Ottensheim hatte das verheerende Hochwasser 2013 nicht haltgemacht. Weniger betroffen war aber das Betriebsbaugebiet. (Weihbold) Bild: VOLKER WEIHBOLD

Die betroffenen Gemeinden sind mit den Plänen des Landes unzufrieden.

Langsam verblasst das Hochwasser, das Anfang Juni 2013 weite Teile Oberösterreichs verwüstet hat, zur Erinnerung.

Vielleicht ist auch das mit ein Grund dafür, dass viereinhalb Jahre nach der Katastrophe der versprochene Hochwasserschutz für das damals besonders dramatisch betroffene Eferdinger Becken immer noch nur auf dem Papier existiert.

Die betroffenen Gemeinden sind mit den Plänen des Landes unzufrieden. Hunderte Menschen sollen freiwillig abgesiedelt werden. Dass sie ihre angestammte Heimat gegen die Zahlung einer Entschädigung verlassen und ihre Häuser schleifen sollen, sieht die überwiegende Mehrheit der Betroffenen aber nicht ein.

Eine von den Gemeinden selbst durchgeführte Umfrage ergab, dass der Anteil "der Absiedlungswilligen nur ca. zehn Prozent beträgt", schrieben die Bürgermeister von Ottensheim, Feldkirchen, Hartkirchen, Pupping, Fraham, Goldwörth, Alkoven, Walding, Aschach und Wilhering in einem gemeinsamen Brief an die Landesregierung. Im Durchschnitt aller Gemeinden wollen 84 Prozent der Betroffenen jedenfalls nicht wegziehen.

Für die Gemeindechefs zeige dieses Ergebnis klar, dass "die Richtlinien für eine freiwillige Absiedlung anzupassen sind und neue Möglichkeiten geschaffen werden müssen". Sie fordern unter anderem, jene Geldmittel, die aufgrund des niedrigen Interesses an den Absiedlungen eingespart werden, "den Gemeinden zur Finanzierung von Schutzmaßnahmen zur Verfügung zu stellen".

Eigentlich hätten die Gemeinden bis 15. Dezember die Absiedlungszonen widmen sollen. Nur mit diesem Beschluss dürfen an die Absiedler die Entschädigungen (80 Prozent des Zeitwertes der Liegenschaft) ausgezahlt werden. Für diejenigen, die bleiben wollen, bedeutet die Widmung einer solchen Zone jedoch massive Einschränkungen. Häuser, die in der Zone stehen bleiben, dürften kaum noch baulich verändert werden. Darin sehen manche Betroffene eine Art der Enteignung.

Der Absiedlungsbeschluss steht in den meisten Gemeindeämtern noch aus. Das Land verschob deshalb die Frist ein weiteres Mal. Bis zum 23. März 2018 sollen die Beschlüsse nun spätestens unter Dach und Fach sein.

Was passiert mit jenen, die in den vorgesehenen Absiedlungsgebieten wohnen bleiben? "Der Katastrophenfonds würde dennoch zahlen, und natürlich würden die Einsatzkräfte auch diesen Menschen im Ernstfall beistehen", stellt Germar Campidell aus dem Büro von Landesrat Elmar Podgorschek (FP) klar.

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19  Kommentare
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sunshine24 (5 Kommentare)
am 22.03.2018 21:37

Im Nibelungenlied wurde von Kriemhild "Everdingen" bereits erwähnt und 1222 als Drittälteste Stadt des heutigen Ö. Urkundlich beglaubigt, ich denke mir wie kann man hier die Menschen einfach abschieben, umsiedeln,. Das Eferdingebecken ist eines der fruchtbarsten Gebiete in unserem Land und um diese Fruchtbarkeit zu nutzen, kann man nicht alle Menschen, die hier wohnen und die Felder bearbeiten im Stich lassen... Ich finde es traurig wie hier geurteilt wird. Statt dessen wird ein Fluss unsere Donau reguliert mit Kraftwerken, die es viele Hundert Jahre in diesem Gebiet nicht gab, daher finde ich es wirklich anmaßend, dass diesen Menschen die hier bleiben wollen, geschrieben wird, dass sie es nicht wert sind, ihnen aus dem Katastrophenfond Gelder zu geben. Beim nächsten Essiggurkerl, dass ihr esst od Salat, Kartoffel, Apfel,. könnte es sein, dass es der letzte aus der Fruchtkammer Eferdinger Becken ist,weil ja keiner mehr da sein soll, der das Land bewirtschaftet. Seit 1222 u jetzt weg?

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kleinEmil (8.275 Kommentare)
am 20.12.2017 21:26

"Der Katastrophenfonds würde dennoch zahlen, und natürlich würden die Einsatzkräfte auch diesen Menschen im Ernstfall beistehen" - Genau das geht gar nicht! Wer bleiben will, soll bleiben. Der soll aber auch auf seinem eventuellen Schaden sitzen bleiben.

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( Kommentare)
am 02.02.2018 11:23

Und wer soll die restlichen Kosten des absiedelns zahlen?? Schin mal drauf gekommen, dass das viele Menschen finanziell nicht schaffen???

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klettermaxl (6.817 Kommentare)
am 20.12.2017 12:21

Der Steuerzahler ist meiner Ansicht nach nicht dazu da, das Eigentum fremder Menschen abzusichern. Wenn ich mein nicht kaskoversichertes, Gebrauchtauto beim Pendeln in die Arbeit, die ich daheim nicht gefunden habe, aus Eigenverschulden oder höherer Gewalt zu Schrott fahre, ersetzt mir das kein Mensch.
Statt hier um teures Geld fremdes Eigentum zu stützen, sollte der Staat das Geld in den öffentlichen Wohnbau stecken, dann sinken nämlich die exorbitant gestiegenen Mietpreise am freien Markt. (Z.B.)

Vorrangig wäre noch an die finanzielle Besserstellung Behinderter und von Mindestpensionisten zu denken.

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nadjap (117 Kommentare)
am 20.12.2017 11:44

Das Eferdinger Becken wird als Überlaufzone vor Linz geopfert/benötigt.

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kual (1.359 Kommentare)
am 20.12.2017 12:56

das Eferdinger Becken ist seit Jahrtausenden ein Hochwassergebiet -- erst seit man die Kraftwerke baute , wurde versprochen es gibt kein Hochwasser mehr ! wie blöd sind denn unsere Raumplaner !

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alf_38 (10.950 Kommentare)
am 20.12.2017 11:33

Erstens hätte ich nie in einem Hochwassergebiet gebaut und zweitens wäre ich, falls doch, der Erste, der weg wäre.

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reibungslos (14.393 Kommentare)
am 20.12.2017 12:13

Aber der frühere Bürgermeister hat ja damals versprochen... Und auch der Bauer nebenan hat damals gemeint...

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sunshine24 (5 Kommentare)
am 22.03.2018 21:45

Das finde ich interessant, wird Everdingen mit seiner Fruchtbarkeit bereits im Nibelungenlied erwähnt; und ist Eferding mit seinen Ländereien um die Donau, die drittälteste Stadt von Österreich 1222 neben Enns und Wiener Neustadt und alle liegen an einem Fluss, schon sehr komisch, wenn man dann sagt ich hätte hier niemals gebaut und wäre hier weg, weil es ein Hochwassergebiet ist. Hier leben die Menschen seit Jahrhunderten und auch das Obst und Gemüse von den Menschen die hier täglich das Land bewirtschaften stehen in ganz Ö in den Regalen, werden diese deines Erachtens auch nicht mehr benötigt?

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oberoesi (1.100 Kommentare)
am 20.12.2017 10:39

Es musste ja so kommen, dass am Ende nur noch ein Flutungsgebiet für die Donau zur Verfügung steht, noch dazu die Gemüsekammer Oberösterreichs.
Die Kreise im Hochwasserschutz wurden immer enger gezogen und jetzt haben wir den Salat, dass viele zu "Heimatvertriebenen" werden sollen. Sie sollen halt selber wieder ein neues Haus bauen, bei immens gestiegenen Grundstückspreisen und sonstigen Kosten mit weniger Geld von vorn anfangen. Es ist ja so einfach ... Wie heißt es so schön? "Den Letzten beißen die Hunde."

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chris001 (887 Kommentare)
am 20.12.2017 09:57

na bumm .. jetzt bekommen`s auch noch watschn dafür
ich würde auch nicht weg wollen .. gespart, geschunden .. und sicher viel entbehrt .. für ein schönes zuhause .. und ich bin mir sicher, dass ihnen niemand gesagt hat .. dein Häuschen wird über kurz oder lang mal untergehen.
Da hat irgend jemand den Leuten den Grund verkauft .. hat dickes Geld damit verdient .. und die Krot sollen jetzt die im guten Glauben betroffenen auslöffeln?
Das ist in Wirklichkeit der Skandal .. der Hochwasserschutz hätte schon vorher gebaut werden müssen .. aber bitte von denen, die ihnen das Grundstück verkauft haben .. dann gäbe es diese Katastrophe für diese Menschen gar nicht

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klettermaxl (6.817 Kommentare)
am 20.12.2017 12:38

chris001, ich schreibe überspitzt: Warum sollte eine Alleinerzieherin, die sich nichts ersparen kann, mit ihrem Steuergeld fremdes Eigentum an Grund und Boden schützen / stützen? (zumal in einer solch prekären Lage)

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kual (1.359 Kommentare)
am 20.12.2017 12:59

wie dumm kann man sein , um zu behaupten , das Eferdingerbecken kann überhaupt nie überschwemmt werden !

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Gast15 (401 Kommentare)
am 20.12.2017 09:17

Dann sollte eben auch ein 'Auslaufen'gewährleistet werden, d.h. die derzeit Ansässigen dürfen noch drin bleiben, aber keine Baugründe mehr gewidmet werden... und anstatt die Häuser zu vererben wird das Haus zu einem fairen Betrag 'abgelöst' und an die Erben ausbezahlt.

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klettermaxl (6.817 Kommentare)
am 20.12.2017 12:46

Da bin ich dagegen. Wenn mir ein Meteorit mein Auto zerstört, zahlt das auch nicht der Staat. Ähnlich: Lawine, Hochwasser usw.

Ich bin dagegen, dass ich mit meinem Geld im Umweg über meine Steuerzahlereigenschaft fremdes Eigentum, fremde Ersparnisse in diesem Ausmaß schütze.

Wenn sich ein Täter für die Überflutungen finden lässt, soll der das bezahlen (außer der Staat wäre der Täter). Aber auch an diesem Beispiel sieht man, wie unser Staat und unsere Rechtsordnung wirtschaftspolitisch gestrickt ist. Heilig ist das Eigentum, nichts wert ist vergleichsweise die Zukunft von Menschen, die keinen Besitz haben, von Kindern,.... für diese sind die Almosen aus dem Benefiz vorgesehen.

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Gast15 (401 Kommentare)
am 20.12.2017 13:06

Verstehe den Ansatz, aber da haben ja einige den Bau zuerst mal zugelassen (und auch verdient dran)... Gemeinden etc.
Und zuerst zulassen und dann sagen alle müssen wieder weg ist ja auch ein etwas eigenartiger Zugang.

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hepusepp (6.259 Kommentare)
am 21.12.2017 07:30

Ein guter Ansatz, der jeden Beteiligten den nötigen Spielraum gibt!

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hepusepp (6.259 Kommentare)
am 20.12.2017 07:36

Sie können alle bleiben, mit der Konsequenz, kein Geld vom Katastrophenfond, keine Hilfe von Gemeinde, Land, Bund. Das der Katastrophenfond dennoch zahlen würde lt.Germar Campidell ist ernsthaft rechtlich zu Prüfen, da bei selbst verschuldeten schäden dieser nicht aufkommen muss.

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felixh (4.875 Kommentare)
am 20.12.2017 07:09

Dann gibt es eben kein Geld und keine Hochwasserversicherung

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