Ärger in Klaus: Giftige Farbe landete im Stausee

12.Juli 2018

Die Fischer trauten ihren Augen nicht: Plötzlich war das Wasser auf Teilen des Stausees Klaus "so rot wie ein Tennisplatz".

Die Ursache: Träger der 100 Jahre alten, eisernen Eisenbahnbrücke waren von einer Baufirma sandgestrahlt worden. Dabei gelangte auch eine alte bleihaltige Farbe, die hochgiftig ist, ins Wasser. Wie groß ein möglicher Schaden an der Natur ist, wird sich erst zeigen. "Es dauert zwei Wochen, bis wir ein Ergebnis bekommen", sagt Manfred Höfler vom Landes-Gewässeramt. Wie er haben auch Fischer Gewässerproben genommen.

Es war gegen Dienstagmittag, als sich das Wasser im Fischerparadies verfärbte. Augenzeugen schlugen Alarm, die Arbeiten an der Brücke – sie gehört dem Land – sollen nach rund einer halben Stunde eingestellt worden sein. Der Verdacht, dass hier ohne Einhausung gearbeitet wurde, lag nahe. "Stimmt nicht, es hat aber eine undichte Stelle in dieser Einhausung gegeben", sagt ein Sprecher der zuständigen Stelle beim Land. Hauptsächlich sei etwa eine halbe Stunde lang Hochofenschlacke, die zum Sandstrahlen benützt wird und die Oberfläche reinigt, in die Tiefe gefallen: "Beschönigen dürfen wir es aber nicht. Natürlich hat sich Farbe unter die Schlacke gemischt." Farbe, die den Stoff Bleiminium beinhaltet. "Der ist zwar hochwirksam gegen Rost, aber auch hochgiftig und deshalb seit Jahren verboten", sagt Höfler.

"Gute Einhausung verbessert"

Eine Sprecherin der Baufirma sagt: "Es ist nur eine ganz geringe Menge ins Wasser gefallen. Wir haben sofort Maßnahmen gesetzt, und die gute Einhausung noch einmal verbessert."

Fix ist: Das Bleiminium kann nicht aus dem See entfernt werden. Die Hoffnung Höflers: "Das Wasservolumen ist an dieser Stelle enorm, es könnte auch sein, dass es gar keine negativen Auswirkungen gibt. Aber das ist nur eine Vermutung." (viel)