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Dem Geschmack auf der Spur: Wein aus Oberösterreich

Von Philipp Braun, 28. Oktober 2020, 00:05 Uhr
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Bildergalerie Die glorreichen Weinmacher aus Oberösterreich
Bild: VOLKER WEIHBOLD

Einst war heimischer Wein sehr begehrt, ehe der Weinanbau durch das Klima und die Präsenz von Obstmost, Bier und Branntwein beinah zum Erliegen kam. Aber nur beinah, denn aktuell feiert regionaler Wein ein köstliches Comeback.

Geschmunzelt wird schon lange nicht mehr, wenn über Wein aus Oberösterreich gesprochen wird. Freilich ist unser Land nach wie vor nicht unbedingt ein Land des Weines, sondern eher eines des Mosts und des Biers. Aber heimischer Wein ist auf der Erfolgsspur, gewinnt immer öfter die Gunst der Landsleute und fasziniert zunehmend Genießer über die Landesgrenzen hinaus.

Preisträger vor den Vorhang

Die gestiegene Wertschätzung zeigt sich zum Beispiel beim SALON Österreich – quasi die Staatsmeisterschaft des österreichischen Weins und bekannt als Österreichs härtester Weinwettbewerb. Wer darin vertreten ist, zählt zu den besten Weinmachern und darf sich rühmen, Wein von hoher Qualität zu produzieren.

Beim heurigen SALON glückte das Kunststück Leo Gmeiner aus Perg mit seinem Chardonnay und dem Innviertler Wolfgang Költringer mit dem Gemischten Satz Ried Hausberg 2 "Gmischda soz1". Gmeiner war bereits 2016 mit einem Zweigelt im SALON vertreten; damals übrigens der erste Oberösterreicher.

Ein weiteres Aushängeschild ist Florian Eschlböck. Der Hörschinger bewirtschaftet 13 Hektar rund um Linz (in Axberg, Marchtrenk und Leonding) und ist somit auch quantitativ ein ernstzunehmender Winzer. 2017 schaffte er zuerst mit dem Riesling Petronilla und danach mit dem "95 Tage Chardonnay Classic 2018" das Kunststück, beim SALON dabei zu sein. Zudem gewann er bei der AWC Vienna, der weltweit größten offiziell anerkannten Weinprämierung, die Silbermedaille.

Ein weiteres Wein-Testimonial aus der Heimat ist Armin Kienesberger vom Weingut casa amore. Der biodynamische Winzer aus Schlüßlberg bei Grieskirchen wurde vergangenes Jahr von Gault-Millau geadelt und zur Entdeckung des Jahres 2020 gekürt.

Winzer wie Kienesberger, Költringer, Gmeiner, Eschlböck und viele andere Oberösterreicher zeigen vor allem eines auf: Sie sind keine Sternschnuppen im Weinkosmos, die kurz aufflackern, sondern sie leuchten bereits fix in den Bewertungen und Rankings. Wer auf Wein setzt, denkt langfristig. In Oberösterreich kokettieren Bauern und Unternehmer immer öfter mit dem Weinbau. Zu Recht, denn Klima und Böden stellen kein Hindernis dar. Kellertechnik ist unabhängig vom Ort. Und die unverzichtbare Leidenschaft und der Tatendrang stecken vielen Landsleuten sowieso im Blut.

Mittlerweile bewirtschaften zirka 30 Winzer um die 100 Hektar in Oberösterreich. Einige davon haben sich zu Fixgrößen in Österreich gemausert. Weinbau ist aber nichts Neues in Oberösterreich. Wahrscheinlich wurden bereits vor der Römerzeit Weingärten bewirtschaftet. Im Spätmittelalter erreichte Oberösterreich laut dem Historiker Roman Sandgruber die größte flächenmäßige Ausdehnung des Weinbaugebiets. Klimaveränderungen und die Dominanz von Bier und Most machten dem Wein um 1850 den Garaus. Um 2000 versuchten es erneut ein paar Weinmacher (das Weingut Aichinger in Hilkering baut zum Beispiel seit 1997 Wein an).

Geschmack aus Oberösterreich

Zuerst wurden sie belächelt, aber sie überzeugten und beeindrucken heute umso mehr. Bestes Beispiel sind die OÖN-Weinshows: Winzer reichen ihre Weine ein, das Publikum verkostet blind. Der Winzer, dessen Weine zuerst ausgetrunken wird, geht als Sieger hervor. Erfreulicherweise sind heimische Weinmacher nicht nur dabei, sie gewinnen auch: Wolfgang Költringer mit seinem Rosé, oder zuletzt Florian Eschlböck.

Wein aus Oberösterreich ist begehrt. Die Empfehlung der Sommeliers "10 Weine aus der Heimat" ist bislang die erfolgreichste, und sie zeigt: Wir lieben Wein, den aus Oberösterreich aber besonders, so wie 98 andere Dinge.

Die Geschichte des Weinbaus

Wie alles begann …

   777   
Weinbau wurde in der Urkunde von Kremsmünster erwähnt. Zu dieser Zeit sind 14 Weinbauorte in Oberösterreich nachweisbar – um einige mehr als im benachbarten Niederösterreich.

   um 1500   
Um 1480 wurden Menschen, die um Linz neue Weingärten anlegten, von „Zehent, Robot und Steuer“ befreit. Im Mittelalter galt Oberösterreich bereits als Weinland und erreichte flächenmäßig die größte Ausdehnung.

   1512 
Aschach/Donau bekommt von Kaiser Maximilian I. das Wappen mit zwei Weintrauben verliehen.

   um 1850  
In Linz verschwanden die Weingärten bereits um 1740. Bedingt durch Klima und die steigende Konkurrenz von Obstmost, Bier und Branntwein kam der Weinbau zum Erliegen. Um 1850 gab es in Oberösterreich de facto keinen Weinbau mehr.

   um 2000 
Dank einiger beherzter Winzer wird verstärkt auf Wein gesetzt.

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Den Geschmack von Oberösterreich spüren: Die OÖNachrichten und zehn Winzer (Familie Velechovsky, Lukas Schiefermair, Hofweingut Schmuckenschlager, Casa Amore, Geschwister Wurm, Weingut Christian, Manfred Maureder, Florian Eschlböck, Wolfgang Költringer und Leo Gmeiner) verlosen 14 Überraschungs-Weinkartons zu je drei Flaschen. 

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Autor
Philipp Braun
Kulinarik-Redakteur
Philipp Braun
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1  Kommentar
1  Kommentar
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kpader (11.506 Kommentare)
am 21.11.2020 06:51

Diese Weine kannst vergessen.

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