75-Jährige starb bei Klettersteig-Tour vor den Augen ihres Sohnes
STEINBACH AM ATTERSEE. Die erfahrene Bergsteigerin aus Vöcklabruck erlitt beim Aufstieg zum Mahdlgupf im Höllengebirge einen Herzstillstand
Sie wollten der großen Hitze zuvorkommen. Bereits um 5.30 Uhr stiegen eine 75-Jährige aus Vöcklabruck, ihr Sohn und dessen Neffe am Donnerstag in den Attersee-Klettersteig ein. Der Weg führt von Steinbach am Attersee auf den 1261 Meter hohen Mahdlgupf im Höllengebirge und stellt auf rund 600 Höhenmetern hohe Ansprüche an Kraft und Kondition. Ansprüche, die die erfahrene Bergsteigerin trotz ihres hohen Alters erfüllte. Die Familie, die das Gebiet gut kannte, war nach drei Stunden Kletterzeit bereits kurz vor dem Ausstieg auf den Gipfel, als die Pensionistin in der steilen Schlusswand plötzlich den Halt verlor und in ihr Klettersteig-Set fiel.
Reanimation blieb erfolglos
Ihr Sohn, der direkt hinter seiner Mutter hochstieg, konnte sie zwar auffangen, sah aber, dass sie das Bewusstsein verloren hatte. Gemeinsam mit seinem Neffen begann er sofort mit der Reanimation, während nachkommende Kletterer die Bergrettung alarmierten. Der Rettungshubschrauber Martin 3 flog zwei Bergretter und einen Notarzt in die Wand. Doch für die 75-Jährige kam jede Hilfe zu spät. Sie starb an einem plötzlichen Herzstillstand.
Mit den hohen Temperaturen, die am gestrigen Donnerstag auch am Attersee mehr als 30 Grad erreichten, hatte der tragische Tod nichts zu tun.
"Die Sonne scheint zu diesem Zeitpunkt noch nicht in die Wand, der Anstieg lag zur Gänze im Schatten", sagt Stephan Santer, Ortsstellenleiter der Bergrettung Steinbach am Attersee. "Die Frau war gut trainiert und auch entsprechend auf diese Tour vorbereitet. Das hätte im Tal genauso passieren können", so Santer. (geg)