700 Polizisten schirmten zweiten "Pegida-Spaziergang" in Linz ab
Der Polizeieinsatz beim zweiten "Spaziergang" der patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes (Pegida) am Samstag in Linz war eine Machtdemonstration des Staates.
700 Polizisten aus ganz Österreich waren in Linz aufmarschiert, um die Pegida-Anhänger und Gegendemonstranten im Zaum zu halten. Beim ersten "Spaziergang" der Pegida vor zwei Wochen hatte die Polizei lediglich 180 Beamte aufgeboten. Gerüchte, dass eine große Gruppe gewaltbereiter Demonstranten aus Wien anreisen könnte, waren wohl der Grund für das immense Aufgebot der Exekutive.
Platzverbot in der Innenstadt
Vom Volksgarten bis zum Hauptbahnhof reichte das Platzverbot, das die Exekutive verhängt hatte. Innerhalb dieses Sperrbereiches bewegten sich die laut Polizei rund 100 "Pegida-Spaziergänger". Alle Zufahrtsstraßen waren mit Tretgittern abgesperrt und wurden von Dutzenden Uniformierten bewacht.
Der Volksgarten hatte sich am frühen Samstagnachmittag in den größten Polizeiparkplatz Österreichs verwandelt. Mehr als 40 Mannschaftstransporter parkten in der Wiese. Sogar Beamte der Wiener Spezialeinheit WEGA waren nach Linz beordert worden. "Sie sind da, falls es eskaliert", erklärte der Leiter der Polizeipressestelle, David Furtner. Es kam zu keiner Eskalation. Festnahmen gab es keine. 16 Mal stellten Beamte die Identität von Demo-Teilnehmern fest. Eine Anzeige gab es dann aber doch. Ein Mitglied der Pegida-Gegner soll einem Pressefotografen, der einen Flugzettel nicht annehmen wollte, ins Gesicht geschlagen haben.
Zwischen Pegida und der Gegendemonstration kam es lediglich zu Schrei-Duellen. Während die Gegner "es gibt kein Recht auf Nazi-Propaganda" skandierten, riefen die Pegida-Freunde: "Wir sind das Volk." (hip)