Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

59,9 Meter: Der höchste Baum im Land steht in St. Thomas

Von Manuela Kaltenreiner   11.Juli 2019

Ihr Holz ist leicht rötlich, ihre Rinde grob und die Nadeln weich und meist hellgrün: die Rede ist von der Douglasie, die eigentlich in Nordamerika beheimatet ist.

In Oberösterreich nimmt die Douglasie eine besondere Rolle ein, ist doch eines ihrer Exemplare der vermutlich höchste Baum des Landes. Das Prachtstück ragt im Mühlviertel stolze 59,9 Meter Richtung Himmel, genauer gesagt im Wald des Domkapitels Linz in St. Thomas am Blasenstein (Bezirk Perg). Mit Stolz werden die Wälder, die 1840 Hektar umfassen und seit 235 Jahren im Besitz der Domherren sind, gepflegt. "Ganz besonders die Douglasien, denn wir haben neben der höchsten auch ein Prachtexemplar mit dem stärksten Stammumfang", sagt der zuständige Bischofsvikar Johann Hintermaier.

Der Klimawandel zwingt die Fichten, die mehr als die Hälfte der oberösterreichischen Wälder einnehmen, schon jetzt in die Knie – sie werden durch die trockenen Sommer, die Hitze und ihr flaches Wurzelwerk leichte Opfer für Borkenkäfer. Und die Situation wird sich weiter verschärfen: Bis zum Jahr 2100 wird die Jahresdurchschnittstemperatur noch um 2,5 bis 4 Grad ansteigen. 70 bis 120 Jahre dauerte es, bis ein Baum gefällt und weiterverarbeitet werden kann. Deshalb brauche es schon jetzt eine Lösung für künftige Generationen. Da kommt die Douglasie ins Spiel: "Sie ist der Baum der Zukunft, auch wenn sie natürlich kein Wunderbaum ist", sagt Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger (VP).

Rückblickend sind in diesem Forst schon vor über 100 Jahren Pionierarbeit geleistet und die Vorteile der Douglasie erkannt worden: "Sie wächst schnell, hat keine schlechten Auswirkungen auf den Boden und ist vor allem resistent gegen die Trockenheit, die durch den Klimawandel in Zukunft vor allem die Sommermonate betreffen wird", sagt Christoph Jasser von der Landesforstdirektion. Die Douglasie ist am ehesten mit der Lärche vergleichbar, aber wesentlich robuster als die Fichte.

Der Wald der Zukunft sei aber ein Mischwald, betont Hiegelsberger: "Nur so kann es Stabilität im Wald geben."

copyright  2024
25. April 2024