Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

35 Pfarren, 487 Pfarrgemeinden: So soll die Diözese künftig aussehen

Von Roland Vielhaber und Markus Staudinger, 19. Jänner 2019, 00:05 Uhr
35 Pfarren, 487 Pfarrgemeinden: So soll die Diözese künftig aussehen
Slawomir Dadas, Gabriele Eder-Cakl, Bischof Manfred Scheuer (v.li.) Bild: Weihbold

WELS/LINZ. Verwaltungs- und Leitungsaufgaben sollen von 35 Pfarrern erledigt werden Andere Priester sollen damit mehr Zeit für seelsorgerische Tätigkeiten haben.

35 Großpfarren, in denen die 487 Pfarrgemeinden der Diözese zusammengefasst sind. Priester, die so mehr Zeit für seelsorgerische Tätigkeiten haben und nicht mehr als zwei, im Ausnahmefall drei Pfarrgemeinden, betreuen sollen.

Das ist der Zukunftsweg, den die Diözese Linz vor dem Hintergrund des Priestermangels unter dem Titel "Kirche weit denken" einschlagen will. Am späten Freitagnachmittag präsentierten Bischof Manfred Scheuer, Pastoralamtsleiterin Gabriele Eder-Cakl und Generaldechant Slawomir Dadas in Wels rund 600 haupt- und ehrenamtlichen Diözesanmitarbeitern eine österreichweit einzigartige Strukturreform, die nun bis Juni diskutiert werden soll.

Der Kern des Modells: Es kommt zu keinen Fusionen wie etwa in Wien, vielmehr bleiben die derzeitigen Pfarren als Pfarrgemeinden bestehen. Hier werden die Grundfunktionen der katholischen Kirche (Verkündigung, Liturgie, Caritas, Gemeinschaft) verwirklicht.

Zu einer großen Veränderung kommt es in der übergeordneten Verwaltungseinheit: Künftig soll es in der Diözese nur 35 Pfarren geben, von denen jede aus durchschnittlich 14 Pfarrgemeinden besteht. Die bisher 39 Dekanate werden dafür aufgelöst.

Die Pfarrgemeinden sollen selbstständige Einheiten innerhalb der Pfarre sein und über eigenständige Vermögensverwaltung verfügen. Geleitet werden sollen die Pfarrgemeinden von Seelsorgeteams, denen Priester, hauptamtliche Seelsorger und ehrenamtliche Engagierte angehören können.

Die 35 Pfarren werden von einem Pfarrvorstand geleitet. Der setzt sich aus dem Pfarrer als Gesamtleiter und zwei weiteren Vorständen für pastorale und wirtschaftliche Angelegenheiten zusammen.

> Video:

 

Der Vorteil: Die Pfarrgemeinden müssen sich etwa nicht mehr um die Friedhofsverwaltung oder um Personalfragen im Pfarrkindergarten kümmern, Agenden wie diese werden von den 35 Pfarrvorständen in den jeweiligen Pfarren erledigt. Die Priester in den Pfarrgemeinden werden damit für die seelsorgerische Tätigkeit freigespielt. Scheuer will also das geweihte Personal damit entlasten.

Nicht alle seien in der Lage auch Personalführung etc. zu übernehmen, hätten aber ein "anderes Charisma, etwa in der Seelsorge". Darauf sollen sie sich künftig konzentrieren, so der Plan.

Die Eckpfeiler: Wichtig sei, so Slawomir Dadas, dass dieses Modell in der gesamten Diözese umgesetzt wird. "Nur so hat es eine Chance." "Die Strukturerneuerung ist notwendig, weil sich in Kirche und Gesellschaft ein grundlegender Wandel abzeichnet", sagt Bischof Scheuer. Er sagt aber auch: "Das Modell ist eine Diskussionsgrundlage. Wir haben überhaupt nicht die fertigen Lösungen, und ich habe schon gar nicht die fertigen Rezepte. Weil Leben und Glauben anders funktioniert."

Das sagt auch Eder-Cakl, die das Projekt "Zukunftsweg" leitet: "Es braucht mehr denn je neue Formen gelebten Christseins." Und: "Kirchliche Strukturen müssen der nächsten Generation dienen."

Download zum Artikel

Diözesen in OÖ

PDF-Datei vom 18.01.2019 (5.996,14 KB)

PDF öffnen

Ein Sonderfall: Nachdem vor wenigen Tagen via "Kirchenzeitung" die bevorstehende Fusion der Pfarre Gmunden-Ort mit der Stadtpfarre Gmunden publik gemacht worden war, wurde vor der gestrigen Präsentation erwartet, dass Bischof Manfred Scheuer die Zusammenlegung weiterer Pfarren andenkt. Er stellte aber klar, dass dieses Modell "nicht exemplarisch für die Diözese" sei.

Hintergrund der Pläne ist aber sehr wohl der Priestermangel. Scheuer hatte erst im November in einem Brief an Papst Franziskus von deutlichem "Rumoren" in seiner Diözese berichtet und den Wunsch des Kirchenvolkes nach veränderten Zulassungsbedingungen zum Priesteramt übermittelt. Möglichkeiten wären dabei die Weihe von sogenannten "viri probati" (bewährten verheirateten Männern) und die Entbindung vom zölibatären Gelübde unter Beibehaltung des geistlichen Amts sowie die Weihe von Frauen zu Diakonen.

mehr aus Oberösterreich

Handel mit Drogen und Ausweisen im Salzkammergut: weiterer Täter festgenommen

824 Mädchen bei "Girls’ Day" in Oberösterreich

Sternenklare, kalte Nächte lassen die Winzer zittern

Diabetes: Steigende Zahlen und längere Wartezeiten

Interessieren Sie sich für diesen Ort?

Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

14  Kommentare
14  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
tourrabe (643 Kommentare)
am 19.01.2019 21:31

Der Hintergrund ist das Personalproblem. Die Kirche hat die letzten Jahrzehnte dafuer gesorgt, dass der Priesterberuf in Verruf kam. In unserem Bezirk ist der juengste ernstzunehmende Priester gegen 60 Jahre. Dann gibt es noch einen Neger und einen Polen, beide mit lediglich rudimentaeren Deuschkenntnissen, wo bei der Sonntagsmesse statt der frueheren 500 Besucher nur mehr 20 -30 Leute einer "Predigt" lauschen. Aufgrund des mangelnden Humankapitals und den gegenuweberzustellenden geistlichen Verbindlichkeiten muesste die Kirche schon lange Konkurs anmelden. Was sie jetzt noch zu retten versuchen, ist schlichtweg strafrechtlich relevante Konkursverschleppung.

lädt ...
melden
boris (1.939 Kommentare)
am 19.01.2019 11:18

Das Grundproblem aller Religionen (egal ob alte- nicht mehr geglaubte oder gegenwärtig geglaubte) ist deren Fundament, was heißt, dass es Gott bzw. die Götter, die sie "verkünden", real nicht gibt, sondern nur als Narrativ in den Köpfen der Gläubigen umher geistern. Die kath. Kirche hat ja zwei - einen den sie den (Leicht)Gläubigen predigen und einen, dem sie bedingungslos dient, der aber Mammon heißt und den es als einzigen "real gibt".
Alle diese "Reformen" sind weltlicher Art und deshalb nur Oberflächenpolitur. Das Glaubensfundament wird zunehmend ob oft hanebüchener Inhalte von "Dogmen" zunehmend hinterfragt mit dem Ergebnis, dass es SO gar nicht sein kann. Die Prediger behelfen sich dann mit der Behauptung, dass das alles eben ein "Geheimnis" oder "Wunder" sei. Diese werden allerdings nicht wahr, auch wenn sie in heiligen Büchern stehen oder tausendfach weitererzählt werden.
Gott hat nicht die Menschen nach seinem Ebenbild gemacht, sondern die Menschen ihre Götter nach ihrem Bild.

lädt ...
melden
WB (126 Kommentare)
am 19.01.2019 10:54

Man kann den ReformerInnen nur wünschen, dass die Zielsetzung im letzten Absatz zum tragen kommt.

lädt ...
melden
tacitus (4.799 Kommentare)
am 19.01.2019 08:46

Dekanate heissen jetzt Pfarren, pfarren Pfarrgemeinden. Des Kaisers neue Kleider! Volkskirche ist vorbei, wer einen Dienst braucht, meldet sich und bezahlt. aber die Ki Leitung will ja die Masse (an Geld) nicht verlieren, jetzt wird halt krampfhaft mit neuen (alten) Namen herumgedoktert und das als grosse Reform verkauft.
Vor allem verstehe ich nicht, was daran mutig sein soll.Die OÖN plappern das nach!

lädt ...
melden
max1 (11.582 Kommentare)
am 19.01.2019 08:20

Finde es sehr eigenartig in einem säkularen Staat wo die Trennung von Kirche und Staat vorhanden sein soll, daß sich die CARITAS, eine NGO ungeniert unbter der clerikalen Haube der katholischen Kirche findet und dafür Steuergelder lukrieren kann.

Der Teufel auch Mammon genannt hat in der katholischen Kirche und nicht nur in dieser schon längst Einzug gehalten. Das Beispiel Roms mit seiner Bank trägt Früchte des Bösen.

lädt ...
melden
gegenstrom (16.154 Kommentare)
am 19.01.2019 07:43

man müsste als Kath. Kirche schon einmal die großen Brocken angehen und nicht die Verfehlungen leugnen, warum die Kath. Kirche da ist wo sie ist -
Nichts von den Irrungen der Schaffung des Zölibates und des Ablasshandels und des Einbekennens das dies nicht auf Order des Kirchengründers gewachsen ist.
Ja die Kath. Kirche müsste endlich einmal mea culpa sagen und sich mit den anderen Christlichen Kirchen vereinigen und besonders die Luherischen um Verzeihung bitten.
In der heutigen Zeit müsste sich die Kirche um die Armen etc. annehmen und die Klöster und Besitzungen unter den Armen der Welt aufteilen, dann wäre das wieder eine Kirche wie sie Jesus gewollt hatte.

lädt ...
melden
europa04 (21.652 Kommentare)
am 19.01.2019 07:34

Braucht die Kirche größere Strukturen und übergeordnete Stellen, um noch mehr zu vertuschen?

lädt ...
melden
sennah77 (8 Kommentare)
am 19.01.2019 07:29

Die bisherigen Pfarren werden entmachtet, es darf dort weiter ehrenamtlich gearbeitet werden aber die Entscheidungen fallen auf einer zusätzlichen hauptamtlich geprägten Ebene. Während die Dekanate bisher eher informelle Rechte hatten, werden sie jetzt zur Pfarre befördert und die Pfarrgemeinden werden zu weitgehend rechtlosen Bittstellern.

lädt ...
melden
sennah77 (8 Kommentare)
am 19.01.2019 07:26

Gestern um 22.30 Uhr stand hier noch ein kritischerer Artikel, mit vielen kritischen Kommentaren aus dem Forum. Um Mitternacht wurde der Artikel neu gefasst und alle Kommentare gelöscht.

Was hat die OÖN dazu bewegt einen für die Printausgabe schon fertigen Artikel ganz neu zu machen und damit auch alle Kommentare zu löschen?

lädt ...
melden
azways (5.835 Kommentare)
am 19.01.2019 07:24

GOTTSEIDANK hat Glaube nichts mit Religion und/oder Kirche zu tun.

Alles was hier unter Glaube verkauft wird, betrifft in Wahrheit die Kirche - und die ist eine reine Wirtschaftsorganisation, nicht mehr und nicht weniger. Ein aktueller Beweis sind die Vorgänge in der Diözese Gurk.

Ich bin sehr froh, dass ich glauben kann.

lädt ...
melden
cochran (4.047 Kommentare)
am 19.01.2019 07:08

wann kommt den wieder die lateinische Messe in die röm Kath .Kirche, auch da händschütteln beim Frieden ist sehr unhygienisch

lädt ...
melden
futzi (1.538 Kommentare)
am 19.01.2019 06:56

Der Glaube kennt keine Grenze Gott sei dank!

lädt ...
melden
SchuldirektorChristophLudwig (1.599 Kommentare)
am 19.01.2019 05:45

Hilfe kommt aus dem Ausland! Slawomir Dadas - danke dafür! Die österreichische katholische Kirche ist scheint mir "am Ende", die Organisation schrumpft auf ein 12-tel! Nur mehr ca. 160 Priester werden die oberösterreichische Kirche als Eckpfeiler tragen! 900000 Mitglieder gibt es angeblich noch in Oberösterreich! Unser Herr Christus Jesus senkt angesichts dieser Misere sein Haupt und WEINT! Schwerhörigkeit im Geist so weit das Auge reicht, bietet sich seinem weinenden Herzen! Warum der Bischof und seine Helfer noch "grinsen" können, versteht niemand! Er müsste weinend vor die Kamera treten! Aber scheinbar geht es ihm gut! Ich würde an seiner Stelle ja in den Hungerstreik treten und dem Papst einmal ordentlich Druck machen!

lädt ...
melden
( Kommentare)
am 19.01.2019 20:37

Sehr geehrter Herr Direktor, ich habe den Eindruck, dass Sie sich mit Symptomen beschäftigen, ohne sich auf die Suche nach deren Kernursache zu machen. Solange die Lehre der Kirche die positive Entwicklung von Menschen eher hemmt als fördert und wissenschaftlich erwiesene Fakten nicht anerkennt wird sich der aktuelle Trend logischerweise fortsetzen.

lädt ...
melden
Aktuelle Meldungen